Salzburger „Radiofabrik“ startet zum 20er mit Lehrredaktion

Salzburg (APA) - Zum 20-Jahr-Jubiläum hat sich das Freie Radio Salzburg „Radiofabrik“ ein besonders Geburtstagsgeschenk gemacht: Im Septembe...

Salzburg (APA) - Zum 20-Jahr-Jubiläum hat sich das Freie Radio Salzburg „Radiofabrik“ ein besonders Geburtstagsgeschenk gemacht: Im September startete die erste Lehrredaktion. Die 16 Neo-Radiomacher bekämen eine praxisorientierte Ausbildung und sollen die neue wöchentliche Informationssendung „unerhört“ mitgestalten, kündigte Programm-Geschäftsführerin Eva Schmidhuber am Mittwoch bei einem Pressegespräch an.

Gerade was die Ausbildung anbelange, hätten die 14 Freien Radios in Österreich eine wichtige Funktion, erklärte Alf Altendorfer, kaufmännischer Geschäftsführer. Allein bei der „Radiofabrik“ haben in den vergangenen 20 Jahren rund 10.000 Menschen an Workshops zum Thema Medien teilgenommen. Immerhin seien die 14 Freien Radios rund ein Drittel der heimischen Radioveranstalter. „Die Kraft, die wir in der Medienszene haben, wird wenig wahrgenommen“, konstatierte Altendorfer. Er betonte auch die Rolle der Freien Radios für Meinungsfreiheit und Demokratie. „Wir leben Bürgerbeteiligung.“ Ein Ziel des Senders sei es, mit dem Programm die Gesellschaft abzubilden, erklärte Schmidhuber.

Die „Radiofabrik“, die bei ihrer Gründung 1998 vor allem in der Stadt Salzburg Relevanz hatte, habe sich in den vergangenen Jahren regionalisiert, sagte Schmidhuber. So gebe es mit „Radio Innergebirg“ eine Schiene für Pinzgau, Pongau und Lungau. Diese werde vor allem von Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Jugendorganisationen genützt. Auch im Flachgau seien mehrere Kulturveranstalter nun mit Radiosendungen präsent. Seit 2015 gebe es außerdem ein Außenstudio in Bad Reichenhall. Im Pongau und im Pinzgau seien solche Studios geplant, um auch von dort live auf Sendung gehen zu können.

In den vergangenen 20 Jahren haben sich rund 2.300 Sendungsmacher aus allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen an der „Radiofabrik“ beteiligt. Derzeit gebe es 180 aktuelle Sendereihen, die mindestens ein Mal im Monat ausgestrahlt werden. Fremdsprachige Sendungen sind dabei ebenso darunter wie von Kindern und Jugendlichen gestaltetes Programm oder hochspezialisierte Musiksendungen. Die „Radiofabrik“ mache einen Umsatz von 400.000 Euro pro Jahr, sagte Altendorfer. Finanziert wird sie unter anderem aus dem nicht-kommerziellen Rundfunkfonds sowie von Stadt und Land Salzburg. Durch die Vermietung von Räumen und Technik habe man auch eigene Einnahmen.

Für die Zukunft ist Altendorfer optimistisch. Weil die Technik für den terrestrischen Empfang teuer sei, biete die Ausstrahlung über Internet gerade den Freien Radios große Chancen zur Weiterentwicklung.