Geringes Hochschul-Interesse an Transparenz-Studie
Wien (APA) - Mit einer Studie zu den Drittmittelkooperationen von Hochschulen mit Unternehmen und anderen privaten Einrichtungen wollte die ...
Wien (APA) - Mit einer Studie zu den Drittmittelkooperationen von Hochschulen mit Unternehmen und anderen privaten Einrichtungen wollte die Organisation Transparency International (TI) die finanziellen Verbindungen dieser Sektoren beleuchten. Allerdings haben bereits an der am Mittwoch veröffentlichten Vorstudie nur 15 von 70 Hochschulen in Österreich teilgenommen, heißt es darin.
Insgesamt füllten den Fragebogen dazu nur eine öffentliche Uni (von 22), sechs (von 21) Fachhochschulen, fünf (von 14) Pädagogischen Hochschulen und drei (von 13) Privatunis aus. Damit ist „die Repräsentativität der Vorstudie bedauerlicherweise nicht gegeben“.
Grund für die Zurückhaltung ist auch, dass die Universitätenkonferenz (uniko) von einer Teilnahme abgesehen hat. Argument: Man zähle bereits zu den bestkontrollierten Einrichtungen der Republik. Tatsächlich gibt es an den öffentlichen Unis auch - etwa mit den Wissensbilanzen - bereits öffentlich verfügbare Zahlen über das Ausmaß der Drittmittel. Konkrete Angaben, welche Unternehmen welcher Hochschule wie viel Geld zu welchem Zweck zur Verfügung stellen, werden im Regelfall aber nicht veröffentlicht. Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen und Privatuniversitäten sind nicht einmal zur Veröffentlichung von Gesamtzahlen verpflichtet.
Ergebnis für die teilnehmenden Hochschulen: Diese hätten „in vielen Bereichen bereits sinnvolle Strukturen nach höchsten internationalen Standards entwickelt“ und würden diese auch anwenden, hieß es in einer Aussendung. In den Bereichen Finanzflüsse und Integrität der Hochschule habe ein großer Teil bereits sehr hohe Erfüllungsgrade vorzuweisen. Trotzdem gebe es aber noch viele Bereiche, wo eine Mehrheit noch keine ausreichenden Maßnahmen und Instrumente einsetze, um Korruptionsrisken zu minimieren. Als Beispiel wird die Einrichtung unabhängiger Prüfungskommissionen, die indikatorengestützte Bewertung von Korruptionsrisiken in einzelnen Bereichen oder die Offenlegung von Kooperationsverträgen genannt.