29-Jähriger soll Mutter erwürgt haben: Prozess in Ried vor Urteil
Ried im Innkreis (APA) - Ein 28-Jähriger, der im Februar seine Mutter getötet habe soll, hat sich am Mittwoch vor einem Geschworenensenat im...
Ried im Innkreis (APA) - Ein 28-Jähriger, der im Februar seine Mutter getötet habe soll, hat sich am Mittwoch vor einem Geschworenensenat im Landesgericht Ried verantworten müssen. Der Mann leidet an paranoider Schizophrenie und ist laut Gutachten nicht zurechnungsfähig. Wäre er das, würde die Anklage auf Mord lauten. Die Staatsanwaltschaft hat eine Einweisung beantragt. Ein Urteil stand am Nachmittag kurz bevor.
Der Mann ist deutscher Staatsbürger, lebte und studierte zuletzt in Nürnberg. Als sich sein Zustand wegen seiner psychischen Krankheit immer mehr verschlechterte, holte ihn seine Mutter zu sich nach Polling im Innviertel. Am 19. Februar wollte er wieder zurück nach Nürnberg fahren. Wegen seiner Krankheit habe er sich aber eingebildet, seine Mutter wolle ihn einsperren, so die Staatsanwaltschaft. Daher habe er die 64-Jährige mit einer Flasche auf den Hinterkopf geschlagen und sie anschließend erwürgt.
Nach der Tat rief er seinen Bruder an, der sofort kam und nachsah. Während der Bruder versuchte, die Mutter zu reanimieren, flüchtete der Beschuldigte mit dessen Auto bis an die bayrische Grenze. Dort durchschwamm er den wenige Grad kalten Inn, läutete auf der anderen Seite bei einem Haus und bat völlig durchnässt um Hilfe. Wenig später nahm ihn die Polizei fest.
Heute geht es dem 28-Jährigen durch die Therapie besser. „Wenn sie damals so behandelt worden wären wie heute, wäre ihre Mutter noch am Leben“, sagte Richter Josef Lautner zu dem Beschuldigten, dieser signalisierte Zustimmung. Am Nachmittag waren die Geschworenen am Wort, der Prozess stand knapp vor einem Urteil.