Chemnitz - Bewährungsstrafe in weiterem Schnellverfahren

Chemnitz/Berlin (APA/AFP) - Nach den Demonstrationen rechtsgerichteter Gruppen Anfang September in Chemnitz ist ein weiterer Tatverdächtiger...

Chemnitz/Berlin (APA/AFP) - Nach den Demonstrationen rechtsgerichteter Gruppen Anfang September in Chemnitz ist ein weiterer Tatverdächtiger in einem Schnellverfahren zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Chemnitz verurteilte den 27-jährigen Thüringer nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch wegen eines Angriffs auf Polizisten und verhängte fünf Monate Haft auf Bewährung.

Ihm wurde vorgeworfen, nach einer Demonstration am 1. September in der sächsischen Stadt die Festnahme eines anderen Manns gestört und Polizeibeamte angegriffen zu haben. Es war bereits das dritte derartige beschleunigte Strafverfahren nach den Demonstrationen in Chemnitz.

Zuvor waren bereits zwei Männer wegen Zeigen des Hitlergrußes zu fünf Monaten Gefängnis beziehungsweise zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Am Donnerstag muss sich weiterer Beschuldigter wegen Zeigens des Hitlergrußes auf einer Demonstration Ende August vor dem Amtsgericht verantworten.

In Chemnitz war am letzten Augustwochenende ein 35-jähriger Mann erstochen worden. Einer der verdächtigen Asylbewerber sitzt in Untersuchungshaft, nach einem weiteren wird noch gefahndet. Ein dritter Mann wurde wieder freigelassen, weil sich der Tatverdacht nicht bestätigte. Das Tötungsdelikt zog zahlreiche Demonstrationen auch rechter Gruppen in der Stadt nach sich, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten.