IS-Miliz droht mit weiteren Anschlägen im Iran

Beirut (APA/AFP) - Drei Tage nach dem Anschlag auf eine Militärparade im Iran hat die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) weitere Atten...

Beirut (APA/AFP) - Drei Tage nach dem Anschlag auf eine Militärparade im Iran hat die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) weitere Attentate dort angekündigt. Diese Attacken würden dann „mit Gottes Hilfe noch schlimmer und bitterer“ ausfallen, sagte IS-Sprecher Abu Hassan al-Mujahid in einer am Mittwoch veröffentlichten Tonaufzeichnung. Der Iran sei „schwächer als ein Spinnennetz“.

Der IS hatte sich bereits kurz nach dem Anschlag mit 24 Toten zu der Tat bekannt. Eine weitere Bekennernachricht kam von einer selbst ernannten „Widerstandsbewegung“ in der arabisch geprägten Region, in der sich das Attentat ereignete. Irans Regierung hatte in allgemeiner Form „jihadistische Separatisten“ dafür verantwortlich gemacht.

Die IS-Miliz verfügt im Iran eigentlich nur über wenig Gefolgschaft. Die persischsprachige Mehrheitsbevölkerung dort ist schiitisch; die Ideologie des IS ist radikal-sunnitisch und anti-schiitisch geprägt. In der Provinz Chusestan im Südwesten des Landes gibt es allerdings eine arabische Bevölkerungsmehrheit, die kulturell und sprachlich eng mit dem benachbarten Süd-Irak verwandt ist.

In Irans Geschichte gab es immer wieder Unruhen in Chusestan. Der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein hatte 1980 den Golfkrieg mit einem Angriff auf Chusestan gestartet, das er dem Iran entreißen wollte. Die Militärparade, die am Sonntag zum Ziel des Anschlags wurde, sollte an den Beginn dieses Kriegs vor 38 Jahren erinnern.