Don ?t smoke: Endspurt für Unterstützungserklärungen

Wien (APA) - Mit Bierdeckeln, Aufklebern und viel Aufklärung geht die Kampagne für das Don‘t smoke-Volksbegehren von Ärztekammer und Krebshi...

Wien (APA) - Mit Bierdeckeln, Aufklebern und viel Aufklärung geht die Kampagne für das Don‘t smoke-Volksbegehren von Ärztekammer und Krebshilfe in die finale Phase. In der Unterstützungserklärungzeit bis Sonntag kann das Unterfangen im Vorfeld der eigentliche Eintragungswoche von 1. bis 8. Oktober mit einer Unterschrift gestärkt werden. Derzeit liege man bei rund 600.000, hieß es am Mittwoch.

35 Menschen am Tag sterben in Österreich im Zusammenhang mit dem Rauchen - 16 Prozent aller Sterbefälle. 230 Sterbefälle gehen direkt auf Passivrauchen zurück. Volkswirtschaftlich werden trotz hoher Steuereinnahmen erhebliche Kosten für die Gesellschaft erzeugt: rund 2,41 Mrd. Euro oder 0,7 Prozent des BIP, hat das IHS berechnet. Auch wenn man die Gegenrechnung mit Einsparungen bei Alterspensionen vornimmt, weil Raucher und auch Passivraucher früher sterben verbleiben jährliche Nettokosten von rund 665 Mio. Euro - oder 0,2 Prozent des BIP.

In Österreich rauchen so viele 15-jährige wie nirgends sonst in der EU - die Zahl stagniert bei konstant hohen 15 Prozent, erläuterte Ärtzekammer-Präsident Thomas Szekeres. Lungenkrebs ist EU-weit die häufigste durch Krebs bedingte Todesursache. 24,3 % der österreichischen Bevölkerung rauchen laut aktuellsten OECD-Daten täglich - drittschlechtester Platz in der EU. Derzeit herrsche 17 Staaten in das Rauchverbot in der Gastronomie, und vor allem in Sachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeige sich dort eindeutig eine positiv Tendenz.

AK-Präsidentin Renate Anderl verwies vor allem auf die Situation der rund 8.900 Lehrlinge aus dem Bereich Hotel und Gastgewerbe, die unzureichend vor Passivrauch geschützt wären. Die Initiatoren hoffen auf mindestens 900.000 Zustimmungserklärungen - nicht zuletzt, weil Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) diese Zahl in Zusammenhang mit einem bindenden Volksentscheid genannt hatte. Mehr als ein Million scheint derzeit durchaus realistisch.

Die Belastung durch Feinstaub und Schadstoffe in verrauchten Innenräume und Lokalen liegt oft deutlich über jenen im Freien, selbst an viel befahrenen Routen. In verrauchten Gaststätten sind die Werte bis zu 20-fach höher als auf der Straße, in Diskotheken bis 80-fach.

In Österreich ist und bleibt der Zigarettenkonsum überdurchschnittlich hoch und das Einstiegsalter besonders niedrig. Raucher kommen meist erstmals zwischen zwölft und 18 Jahren das erste Mal mit Nikotin in Berührung, auch wenn sie es noch nicht legal konsumieren dürften. Auch in Sachen der Tabakkontrolle liegt Österreich derzeit europaweit an letzter Stelle in Europa.

(S E R V I C E - Details unter https://dontsmoke.at)