UNO-Vollversammlung - Beratungen über Klimaschutzabkommen

New York (APA/AFP) - Am Rande der UN-Generaldebatte in New York haben hochrangige Politiker über Wege zur effektiven Umsetzung des Pariser K...

New York (APA/AFP) - Am Rande der UN-Generaldebatte in New York haben hochrangige Politiker über Wege zur effektiven Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beraten. Die UNO und die Weltbank erhofften sich als Veranstalter des „One Planet Summit“ vom Mittwoch Finanzzusagen in Millionenhöhe für die angestrebte Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen. Ziel ist es, den stockenden Paris-Prozess zu beschleunigen.

Die Generalsekretärin der UNO-Klimabehörde UNCCC, Patricia Espinosa, mahnte zum Auftakt weitere Fortschritte bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 an. „Die Länder halten sich nicht an das, was sie versprochen haben“, kritisierte sie. Bisher komme der Prozess „nicht ausreichend“ voran.

An dem Treffen im New Yorker Plaza-Hotel nahmen rund 30 hochrangige Politiker teil - unter anderem die Regierungschefs aus Spanien, Dänemark und Norwegen sowie die Präsidenten von Mexiko und Ruanda wie auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Es handelte sich um den zweiten „One Planet Summit“.

Der erste war im vergangenen Jahr unter anderem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einberufen worden, nachdem US-Präsident Donald Trump den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Abkommen verkündet hatte. Macron warnte damals mit Blick auf den Klimawandel: „Wir sind dabei, den Kampf zu verlieren.“

Die Pariser Vereinbarung sieht vor, die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Wissenschaftler warnen allerdings davor, dass sich die Erde bis 2100 um drei Grad erwärmen wird.

Die Unterzeichnerstaaten ringen derzeit immer noch über die Frage, wie genau die Vereinbarungen des Abkommens umgesetzt werden können. Die jüngste Klimakonferenz in Bangkok brachte kein Ergebnis. Im Dezember sollen die Beratungen beim Weltklimagipfel in Polen weitergehen.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas kündigte am Rande der UNO-Generaldebatte an, dass Deutschland während seiner bevorstehenden zweijährigen Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat den Klimaschutz zu einem Schwerpunkt machen wolle. Die Themen Klima und Sicherheit seien verbunden, für viele Inselstaaten sei der Anstieg des Meeresspiegels eine „große Gefahr“, sagte Maas bei einem Treffen mit dem Präsidenten des kleinen pazifischen Inselstaats Nauru, Baron Waqa.

Waqa sagte, es sei an der Zeit, dass der Klimawandel als Sicherheitsthema in den Vordergrund gerückt werde. Infolge des Anstiegs des Meeresspiegels würden Menschen in die Flucht getrieben, „unsere Inseln werden zerstört“. Deutschland hatte zusammen mit Nauru im August die Freundesgruppe „Klima und Sicherheit“ innerhalb der Vereinten Nationen gegründet, der 27 Staaten angehören.