Bericht: Malta verlangt von Sea-Eye Ende der Rettungseinsätze

Valletta/Berlin (APA/dpa) - Malta will nach Informationen von „Zeit Online“ das an die Kette gelegte Rettungsschiff „Seefuchs“ nur unter der...

Valletta/Berlin (APA/dpa) - Malta will nach Informationen von „Zeit Online“ das an die Kette gelegte Rettungsschiff „Seefuchs“ nur unter der Bedingung freigeben, das es nicht weiter nach Migranten auf See im Mittelmeer sucht. Die „Seefuchs“ hatte im Auftrag der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye Migranten auf See geborgen und in die EU gebracht, bis das Schiff vor gut einem Vierteljahr von Malta aus dem Verkehr gezogen wurde.

Es soll zu Unrecht unter niederländischer Flagge gefahren sein. Malta verlange von Sea-Eye eine „starke, formelle und offizielle Erklärung“, sich nicht mehr an Such- und Rettungseinsätzen zu beteiligen, heißt es. Das Schiff solle nur zur Rückfahrt nach Deutschland freigegeben werden. Außerdem müsse für die „Seefuchs“ eine legitime Flagge besorgt werden, oder sie müsse geschleppt werden. Das gehe aus einer E-Mail der maltesischen Hafenbehörde an Sea-Eye hervor.

„Wir werden diese verheerende Bedingung niemals akzeptieren und fordern insbesondere die (deutsche) Bundesregierung ausdrücklich dazu auf, dieses Vorgehen Maltas unmissverständlich zu verurteilen“, sagte der Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler „Zeit Online“. Die Organisation Sea-Watch, deren Schiff ebenfalls auf der Insel festsitzt, hat dem Bericht zufolge von Malta mündlich eine ähnliche Aufforderung erhalten. Seerechtsexperten meinten jedoch, dass Maltas Forderungen juristisch ohne Belang seien.