Staatsanwaltschaft schloss Ermittlungen gegen KitzVenture ab
Kitzbühel/Osnabrück (APA) - Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat ihre Ermittlungen gegen die Tiroler Investmentfirma KitzVenture abgeschloss...
Kitzbühel/Osnabrück (APA) - Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat ihre Ermittlungen gegen die Tiroler Investmentfirma KitzVenture abgeschlossen. Dies sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr am Donnerstag der APA und bestätigte damit Medienberichte. Der Verdacht des schweren Betrugs habe sich erhärtet. Der Fall soll nun an die Staatsanwaltschaft Osnabrück übergeben werden.
Die Verantwortlichen von KitzVenture seien verdächtig, durch die Vortäuschung, sie würden für die erhaltenen Investments einen Fixzinssatz von 9,75 Prozent jährlich ausschütten, Investoren dazu verleitet zu haben, Geld zu veranlagen, erklärte Mayr gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ und dem „Kurier“ (Donnerstagsausgaben). Den Schaden bezifferte er mit 170.000 Euro. Tatsächlich ist laut der Anklagebehörde jedoch nur ein geringer Teil der Veranlagungen in Aktien investiert und der Rest an Tochterunternehmen in Deutschland weitertransferiert worden.
Zudem habe die Investmentfirma Rechnungen für Werbekampagnen in verschiedenen Medienunternehmen in der Höhe von insgesamt 650.000 Euro nicht bezahlt, so Mayr. Die beiden deutschen Gesellschafter sind laut „TT“ in Deutschland bereits vorbelastet.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück sei nun darum ersucht worden, das weitere Strafverfahren zu übernehmen. Denn die Verdächtigen seien deutsche Staatsbürger, leben in Deutschland und auch das Vermögen sei teilweise nach Deutschland transferiert worden, erläuterte der Staatsanwaltschaftssprecher. Bisher habe man jedoch noch keine Rückmeldung aus Osnabrück erhalten.
Ausgelöst hatte die Ermittlungen eine Anzeige der FMA. Die Aufsicht hatte vergangenes Jahr dem Chef von KitzVenture eine Geldstrafe wegen irreführender Werbung in Höhe von 66.000 Euro aufgebrummt. Letztlich soll das Bundesverwaltungsgericht diese Strafe auf 60.000 Euro reduziert haben. Auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) war gerichtlich gegen die Bewerbung des Anlagemodells KitzVenture vorgegangen.
KitzVenture sammelte bei Kleinanlegern Geld in Form von Nachrangdarlehen ein und versprach ihnen 9,75 Prozent Zinsen im Jahr. Das Geld sollte nach Angaben des Unternehmens in Start-ups investiert werden. Bei Nachrangdarlehen besteht für die Anleger ein Totalverlustrisiko.