Brucknerfest Linz: „Achte“ als Höhepunkt dreier Konzertabende
St. Florian bei Linz (APA) - Für das Finale des „Triduums“ am Mittwoch an der Wirkungs- und Begräbnisstätte von Anton Bruckner in der Stifts...
St. Florian bei Linz (APA) - Für das Finale des „Triduums“ am Mittwoch an der Wirkungs- und Begräbnisstätte von Anton Bruckner in der Stiftsbasilika St. Florian hatten sich die Münchner Philharmoniker dessen 8. Sinfonie in der Fassung von 1890 aufgehoben. Sie machten für das Brucknerfest Linz das monumentale sinfonische „Bauwerk“ zum Höhepunkt dreier Konzerte.
Die Musiker zeigten sich - wie in beiden Abenden zuvor - bestens vorbereitet. Vom einleitenden Allegro moderato mit dem Aufbau der Themen, seinen abwechselnden prunkvollen Steigerungen und dann wieder zarten intimen Klängen, dem mächtig auftrumpfenden Scherzo und seinem romantischen Trio, bis zum feierlichen Adagio mit seiner ungeheuren Dimension wetteiferten Streicher und Bläser in berührenden und dann wieder packenden Kontrasten. Einmal mehr erlebte man dieses in Bruckners Schaffen herausragende Adagio in seiner gedanklichen Tiefe und kompositorischen Vielfalt.
Das feierliche Finale der Sinfonie schließlich machte deutlich, dass Bruckners Werke keinen authentischeren Ort für eine Aufführung haben als die St. Florianer Basilika, trotz der akustischen Herausforderung. Chefdirigent Valerij Gergiev leitete die Wiedergabe umsichtig und mit zurückhaltenden Gesten. Die Münchner Philharmoniker setzten Bruckners Noten makellos und total beseelt um. Sie werden auch beim Linzer Brucknerfest 2019 dem Namensgeber alle Ehre erweisen.
Das Orchester und ihr Chefdirigent dürfen mit ihrem diesjährigen Gastspiel beim Brucknerfest zufrieden sein. Ihren auf drei Jahre geplanten Zyklus, alle Sinfonien von Anton Bruckner in „seiner“ Stiftsbasilika St. Florian bei Linz zu musizieren und gleichzeitig für Bild- und Tonträger aufzuzeichnen, wurde heuer mit den Sinfonien 3, 8 und 9 fortgesetzt. Für das nächste Jahr bleiben noch die 5., 6. und 7. Sinfonie.
Und für die Basilika über Bruckners Grab endete am Mittwoch eine respektable Konzertsaison. Seit dem Frühjahr wurden hier sieben große sinfonische Konzerte veranstaltet, wobei der Auf- und Abbau des Podiums im Altarraum und die Bestuhlung im Kirchenraum immer einen besonderen Arbeitsaufwand darstellten. Für den technischen Aufbau samt umfangreichem Aufnahme-Equipment der drei abschließenden Konzerte durch die „Münchner“, sowie schließlich die Rückführung der Kirche für den liturgischen Dienst, war die Basilika über eine Woche in Beschlag genommen.