Aktionärspakt bei italienischer Mediobanca zerbricht

Madrid (APA/Reuters) - Das Bündnis der Großaktionäre der italienischen Investmentbank Mediobanca ist am Ende. Der französische Investor Vinc...

Madrid (APA/Reuters) - Das Bündnis der Großaktionäre der italienischen Investmentbank Mediobanca ist am Ende. Der französische Investor Vincent Bollore, der 7,9 Prozent der Anteile hält, kündigt den seit fast 20 Jahren bestehenden Aktionärspakt zum Jahresende, wie Mediobanca am Donnerstag mitteilte.

Mit dem Unterschreiten der Schwelle von 25 Prozent gilt die Vereinbarung, die bisher für 28,5 Prozent der Anteile an dem Mailänder Institut gilt, automatisch als aufgelöst. Ihre übrigen Mitglieder, allen voran die mit 8,4 Prozent beteiligte Bank-Austria-Mutter UniCredit, könnten dann frei über ihre Aktien verfügen und sie nach Belieben verkaufen. Finanzkreisen zufolge überlegen sie, ob sie den Pakt auslaufen lassen oder als Ersatz ein lockereres Bündnis schließen sollen.

Bollore begründete den Schritt damit, dass er mehr Freiheit im Umgang mit seinen Beteiligungen brauche, nachdem er sein Engagement beim französischen Medienkonzern Vivendi ausgebaut habe. Dort hatte er seine Beteiligung innerhalb von zwölf Monaten auf 26,2 von 20,6 Prozent erhöht. Bollore habe aber erklärt, an seiner Mediobanca-Beteiligung festzuhalten, er sei zufrieden mit dem Management und der Strategie, erklärte Mediobanca.

Der Pakt der Mediobanca-Aktionäre bröckelt schon länger. Vor 15 Jahren waren daran noch 60 Prozent der Anteile gebunden. Zuletzt hatte der italienische Investor Italmobiliare seine Mitgliedschaft aufgekündigt, dabei sind unter anderem die Benetton-Holding Edizione und der Vermögensverwalter Mediolanum. Mediobanca selbst ist der größte Aktionär des Versicherungsriesen Generali.