Musiker-Tourbus wird in Manchester mobiles Obdachlosenheim

Manchester (APA/dpa) - Ein Brite und seine Frau haben einen luxuriösen Tourbus in Manchester zu einem Obdachlosenheim mit 14 Betten umgebaut...

Manchester (APA/dpa) - Ein Brite und seine Frau haben einen luxuriösen Tourbus in Manchester zu einem Obdachlosenheim mit 14 Betten umgebaut. Mit dem Bus seien bis vor kurzem noch Stars wie David Guetta und Sam Smith unterwegs gewesen, sagte Initiator Sid Williams dem „Guardian“. Der 33-Jährige und seine Frau Tess hatten den ausgemusterten Bus eigenen Angaben zufolge für 30.000 Pfund (etwa 33.000 Euro) gekauft.

Ab kommendem Winter sollen Bedürftige für bis zu drei Monate in dem Bus Unterschlupf bekommen. In der Zeit sollen sie unter anderem bei der Wohnungssuche unterstützt werden. Für Drogen- und Suchtfälle sollen ihnen Spezialisten zur Verfügung stehen.

„Die Zahl der Obdachlosen in Manchester hat sich innerhalb von zwei Jahren verdreifacht“, sagte Williams. Der ehemalige Mitarbeiter einer christlichen Hilfsorganisation hat bereits Erfahrung mit anderen Bus-Projekten gesammelt, wie zum Beispiel mit mobilen Jugendzentren in sozialen Brennpunktvierteln.

Der ehemalige Promi-Bus, dem das Paar Williams den Namen „Embassy“ (Botschaft) gegeben hat, steht nur Männern ab 27 Jahren offen. Diese Gruppe habe die größten Schwierigkeiten, eine Wohnung für sich zu finden, so Williams.

Auch der Bürgermeister des Großraums Manchester, Andy Burnham, macht sich stark für das Projekt. Kritik kommt dagegen von einer anderen Organisation, die sich für Obdachlose einsetzt. Mit nur 90 Zentimeter Abstand zwischen den Etagenbetten über den Mittelgang erfülle der Bus nicht den Mindeststandard für Notunterkünfte, sagte die Geschäftsführerin der Wohltätigkeitsorganisation Booth Centre, Amanda Croom, dem „Guardian“. Vor allem Härtefälle - wie traumatisierte Obdachlose - bräuchten mehr Platz.