Namensreferendum - Mazedonischer Präsident erneuert Boykottaufruf

New York (APA/AFP) - Der mazedonische Staatschef Gjorgje Ivanov hat seine Landsleute erneut aufgerufen, am Sonntag nicht am Volksentscheid ü...

New York (APA/AFP) - Der mazedonische Staatschef Gjorgje Ivanov hat seine Landsleute erneut aufgerufen, am Sonntag nicht am Volksentscheid über den künftigen Landesnamen teilzunehmen. Er habe seine Entscheidung getroffen: „Am 30. September werde ich nicht abstimmen gehen“, erklärte Ivanov am Donnerstag in seiner Ansprache vor der UNO-Vollversammlung in New York.

Er sei überzeugt, dass auch seine Landsleute diese „weise Entscheidung“ treffen würden, fügte der Präsident hinzu. Die Namensänderung nannte er einen „historischen Selbstmord“.

Die Bevölkerung Mazedoniens muss am Sonntag entscheiden, ob sich das Land in „Republik Nord-Mazedonien“ umbenennt. Mehr als 900.000 Stimmen werden gebraucht, um die Zielmarke von 50 Prozent für die Gültigkeit des Referendums zu überschreiten. Dieses hätte aber auch dann nur beratenden Charakter.

Von den Auslandmazedoniern haben sich bisher weniger als 3.000 für die Abstimmung über den Namensstreit registriert. Die Mehrzahl der rund 300.000 ethnischen Albaner im Land dürfte für die Namensänderung stimmen.

Mit der Namensänderung soll ein seit 27 Jahren andauernder Streit mit Griechenland beigelegt werden. Bei Athen weckte der bisherige Name Befürchtungen, Mazedonien könnte Gebietsansprüche auf eine gleichnamige nordgriechische Provinz erheben. Griechenland blockierte deshalb bisher eine Aufnahme Mazedoniens in NATO und EU.

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