Italiens Anleihen wegen Defizitziels der Regierung unter Druck

Rom/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Einigung auf ein höher als von Investoren erhofftes Defizitziel Italiens hat am Freitag am Anleihemarkt fü...

Rom/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Einigung auf ein höher als von Investoren erhofftes Defizitziel Italiens hat am Freitag am Anleihemarkt für Unruhe gesorgt. Anleger warfen in Reaktion auf die Einigung der neuen Regierungskoalition italienische Titel aus den Depots: die Renditen für die zehnjährigen Papiere zogen im Gegenzug im frühen Handel um 15 Basispunkte auf 3,05 Prozent an.

Die italienischen Regierungsparteien und Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria verständigten sich am Donnerstagabend auf ein Defizitziel für 2019 in Höhe von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - so wie es die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die rechte Lega gefordert hatten. Der parteilose Tria konnte sich hingegen nicht durchsetzen. Er hatte sich für ein Defizitziel von unter zwei Prozent starkgemacht, um die ohnehin schon nervösen Finanzmärkte nicht weiter zu verunsichern.

Börsianern zufolge dürfte Italien damit für lange Zeit ein kritisches Thema an der Börse bleiben. „Alle, die auf eine moderate Neuverschuldung gehofft haben, werden jetzt bitter enttäuscht“, betonte Fondsmanager Thomas Altmann vom Handelshaus QC Partners. „Wenn Italien in diesem Tempo neue Schulden anhäuft, muss die Frage nach der langfristigen Schuldentragfähigkeit gestellt werden.“