Börse Frankfurt im Frühhandel mit Verlusten

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Italiens Regierung könnte sich am letzten Handelstag der Woche als Spielverderber für die Börsen erweisen....

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Italiens Regierung könnte sich am letzten Handelstag der Woche als Spielverderber für die Börsen erweisen. Sie hat sich darauf geeinigt, im kommenden Jahr deutlich mehr Schulden zu machen. Das könnte Beobachtern zufolge für Nervosität an den Finanzmärkten sorgen. An der Mailänder Börse sind Aktien und Staatsanleihen am Morgen unter starken Druck geraten.

Der DAX gab im frühen Handel um 0,57 Prozent auf 12.364,58 Punkte nach. Für die zu Ende gehende Woche zeichnen sich somit leichte Verluste ab und für den Börsenmonat September eine Stagnation. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel verlor am Freitagmorgen 0,54 Prozent auf 26.006,67 Zähler.

Der Euro war wegen des italienischen Staatshaushalts schon am Vortag unter Druck geraten. Italien ist so hoch verschuldet wie kaum ein anderes Land der Welt, auch darum hatten die großzügigen Wahlversprechen der Regierung die Märkte in Nervosität versetzt. Italien steht seit Jahren unter dem Druck der Europäischen Union, seine hohe Verschuldung zu senken.

„Nicht schon wieder“, quittierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank das mögliche Wiedererscheinen des Schreckgespenstes Schuldenkrise. Diese wolle er zwar noch nicht ausrufen, steigende Renditen auf Italiens Staatsanleihen könnten jedoch durchaus Risiken bergen, warnte der Volkswirt.

Unter Druck gerieten angesichts der Nachrichten aus Italien erneut die Papiere von Banken. Aktien der Deutschen Bank büßten 1,3 Prozent ein und die der Commerzbank 2,8 Prozent, womit sie Schlusslicht im MDAX waren. Sie folgten damit den noch höheren Verlusten italienischer Bankaktien in Mailand.

Daneben bewegten vor allem Analystenkommentare die Kurse. Größter Kursgewinner im DAX waren die Papiere von Wirecard, sie legten um 1,1 Prozent auf rund 190 Euro zu. Die Bank Credit Suisse erhöhte das Kursziel für die Aktien des Zahlungsdienstleisters von 132 auf 200 Euro. E.ON-Aktien gaben um 0,8 Prozent nach. Die Bank Societe Generale senkte das Votum für die Papiere von „Buy“ auf „Hold“.

Aktien von Telefonica Deutschland legten an der MDAX-Spitze um 5,4 Prozent zu. Die Investmentbank Morgan Stanley hob die Papiere von „Untergewichten“ auf „Übergewichten“. Eine Verkaufsempfehlung der Metzler Bank drückte die Aktien des Medizintechnikherstellers Drägerwerk um 5,5 Prozent nach unten.

K+S verteuerten sich um 2,6 Prozent. Der Salz- und Düngerproduzent kann zwei Produktionsstätten nach wochenlanger Zwangspause wegen Trockenheit nun wieder anfahren. Eine erweiterte Zulassung für einen Lungenkrebstest von Qiagen in den USA ließ den Kurs der Aktie um 0,4 Prozent steigen

~ ISIN DE0008469008 ~ APA124 2018-09-28/09:59