Bezirk Reutte

Scharfe Kritik an Fabian Walch: „Kein Platz für braune Rülpser“

„Die Aussagen von FPÖ-Mann Walch lassen es mir kalt über den Rücken laufen", so NEOS-Bildungssprecherin Dagmar Klingler.
© Thomas Boehm / TT

Elmens Bürgermeister Ginther und NEOS-Bildungsprecherin Klingler kritisieren FP-Bezirksobmann Walch für seine Aussagen scharf.

Elmen, Innsbruck –„Die Aussagen von FPÖ-Bezirks­obmann Fabian Walch sind beschämend und lassen es mir kalt über den Rücken laufen“, äußert sich die Tiroler NEOS-Bildungssprecherin Dagmar Klingler über die jüngsten Äußerungen Walchs hinsichtlich der Namen Achmed und Aisha, die in einem Deutschbuch der Volksschule Elmen verwendet worden seien. „Wenn jemand in einer modernen Gesellschaft sagt, dass sich Migrantinnen und Migranten an unsere Namen zu gewöhnen haben, dann zeugt das lediglich von Unwissen und Hass!“ Walch hatte sich – wie berichtet – unter anderem daran gestoßen, dass Unterrichtsmaterialien ausgeteilt wurden, in denen „Memet und Martin“ im Wald spazieren gehen. Deutsche Vornamen oder europäische gefielen dem FP-Mann. Er kritisierte verwendete türkisch-arabischen Elemente.

Erzürnt ist auch der Elmer Bürgermeister Heiner Ginther. Er erklärt, dass nach Rücksprache mit Elternvertretern und Eltern der Volksschule Elmen sich diese von der Aussage über „türkisch-arabische Elemente“ in Lehrmaterialien distanzieren würden. „Die Eltern von Elmen sowie die Gemeindeführung sind weltoffen und haben keine Probleme, ob jemand Bea­te, Günther, Pamela, Justin, Memet oder Aisha heißt“, wird Ginther deutlich. Der Elmer Dorfchef vermutet, dass hier wohl ein FPÖ-Funktionär, der jedoch nicht in Elmen wohnt, die gegenständlichen Unterrichtsmaterialien kritisiert hat und für diesen anscheinend nicht alle Kinder gleichwertig sind. „FPÖ-Bezirksobmann Fabian Walch möchten wir mitteilen, dass seine ,braunen Rülpser‘ in Elmen keinen Platz haben.“ Der nachnamensgleiche Schuldirektor Simon Walch hatte die Verwendung derartiger Schulbücher überhaupt dementiert, ohne eine Wertung zum FPÖ-Vorwurf abzugeben.

Klingler weiter: „Dass Kinder in ihren Schulbüchern realistische und aktuelle Darstellungen ihrer Lebenswelt wiederfinden – das entspricht den pädagogischen Erfordernissen.“ Dazu würden auch Namen gehören, „die Teil von Gesellschaft und Schule sind – wie Sabine, Martin, Ahmed oder Aishe“. Schulen und Pädagogen stehe es frei, für welches Schulbuch sie sich entscheiden würden. Grundlage seien im Buch verwendete Lernmethoden, die didaktische Aufbereitung des Lehrstoffes und schulspezifische Vereinbarungen.

Die Äußerungen von Fabian Walch seien nicht mehr als Populismus, der in der Schule nichts verloren habe und mit dem nichts als Unruhe gestiftet werde. „Hätten manche Damen und Herren der FPÖ in ihren Schulbüchern nicht nur wie Walch von Otto, Susi und Fritz gelesen, wären sie möglicherweise weltoffener“, ätzt die NEOS-Bildungssprecherin. (TT, hm)

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