Energiewende im SPÖ-Fokus: Muna Duzdar im TT-Gespräch
Was die neue SPÖ-Energiesprecherin Muna Duzdar plant, sagt sie im TT-Gespräch.
Von Serdar Sahin
Wien –Der langjährige SPÖ-Mandatar Wolfgang Katzian verabschiedete sich vergangene Woche aus dem Nationalrat. Er ist seit Juni Chef des Österreichischen Gewerkschaftsbundes – darauf will er sich nun konzentrieren. Katzian war auch Energiesprecher der SPÖ – diese Agenden übernahm Muna Duzdar.
Was die frühere Staatssekretärin in dem Bereich vorhat, sagt sie der Tiroler Tageszeitung. Duzdar will, dass die Energiewende in Österreich – gemeint ist der komplette Umstieg auf saubere Energie – „eine sozialdemokratische Handschrift trägt“. Beim Energiethema gehe es nämlich um die Grundversorgung der Menschen. „Das ist ein öffentliches Gut – und hat daher mit Verteilung und Gerechtigkeit zu tun.“ Es sei wichtig, dass man die Energiewende gut gestaltet, sodass alle davon profitieren und einen leistbaren Zugang haben, sagt sie.
Und wie soll die sozialdemokratische Handschrift aussehen? Man müsse die Klimakrise aufhalten, gleichzeitig sei entscheidend, von wem die Energiewende finanziell getragen werde. „Da möchte ich darauf achten, dass das nicht auf die Bürger abgewälzt wird und sich etwa große Konzerne aus diesem solidarischen Finanzierungsmodell verabschieden.“ Alle Akteure in der Gesellschaft sollen sich an der Energiewende finanziell beteiligen, fordert die Abgeordnete. Sozialdemokratisch bedeute auch, auf neue und effiziente Technologien zu setzen. „E-Mobilität und Smarthomes sollen nicht Hobbys für Reiche sein, das soll leistbar und zugänglich für alle sein.“ Die Energiewende müsse Wohlstand für alle generieren und ein Wirtschaftsmotor sein.
In der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung vermisst sie einen klaren Umsetzungsplan. „Ich kann mir ja jedes Ziel vornehmen, aber wenn ich keinen konkreten Plan habe und vor allem nicht die Finanzierung sicherstelle, besteht die Gefahr, dass das Worthülsen bleiben. Daher ist es für mich auch eine lasche Klima- und Energiestrategie.“
Und welches Konzept hat die SPÖ für die höheren Strompreise, ausgelöst durch die getrennte Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland? Dies würde zeigen, dass Österreich die Abhängigkeit von Energie-Importen reduzieren müsse, konstatiert Duzdar. „Wir müssen stärker in erneuerbare Energie investieren.“