Europas Leitbörsen am Vormittag klar schwächer, FTSE MIB gibt 2,6% ab
Frankfurt am Main (APA) - Der letzte Handelstag der Woche dürfte an den europäischen Börsen wohl von politischen Entwicklungen in Italien ge...
Frankfurt am Main (APA) - Der letzte Handelstag der Woche dürfte an den europäischen Börsen wohl von politischen Entwicklungen in Italien geprägt werden. Die wichtigsten Indizes diesseits des Atlantiks sind mit teilweise sehr klaren Verlusten in den Handel gestartet, wobei besonders die Bankenbranche deutlich im Feld der Verlierer tendierte.
Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.40 Uhr mit minus 0,66 Prozent bei 3.427,04 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel um 0,83 Prozent auf 12.332,66 Stellen. In London gab der FTSE-100 um geringere 0,12 Prozent auf 7.536,09 Punkte nach.
Italiens Regierung hatte sich bereits am Vorabend auf ein Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent des Bruttonationalproduktes (BIP) geeinigt - für die folgenden drei Jahre. In einem ersten Kommentar der Commerzbank geht der Experte Marco Wagner davon aus, die geplanten Maßnahmen würden mehr Kosten und das wirkliche Defizit werde höher liegen. Zudem habe der Analyst bereits berücksichtigt, dass die Konjunktur des Landes kurzfristig anschieben werde, weshalb die Commerzbank ihre „Wachstumsprognose von 1,2 Prozent auf 1,5 Prozent angehoben haben“.
Die Mailänder Börse hat mit schweren Kursverlusten reagiert. Der italienische Leitindex FTSE MIB knickte um 2,63 Prozent ein. Darin rutschten Banco Bpm um mehr als sieben Prozent ab. UniCredit brachen um mehr als fünf Prozent ein.
Durch die Entwicklungen im italienischen Bankensektor zeigten sich auch Finanzwerte in Resteuropa deutlich angeschlagen. Innerhalb des Euro-Stoxx-50 waren Intesa Sanpaolo mit einem Kursminus von 5,76 Prozent der schwächste Wert. Societe Generale gaben genau wie ING immer noch 2,55 Prozent ab.
Abseits der Bankenbranche gab unter den Einzelwerten BASF deutlich nach. Die Papiere des deutschen Chemiekonzerns sackten um 2,27 Prozent ab, nachdem Medienberichte davon gesprochen hatte, der DAX-Konzern sei bei der Übernahme der ehemaligen RWE-Sparte Dea einen Schritt weitergekommen. Mit dem Eigentümer LetterOne sei eine Vereinbarung zur Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit Dea unterzeichnet worden, hatte BASF bereits am Vorabend mitgeteilt.
Angesichts der eingeschlagenen politischen Richtung in Italien, rückte eine Reihe von Konjunkturdatenveröffentlichungen aus der Eurozone in den Hintergrund. Die französischen Verbraucherausgaben stiegen im August um 0,8 Prozent zum Vormonat. In Spanien hielt sich die Inflation dagegen stabil bei 2,2 Prozent. Zudem war die Wirtschaftsleistung auf der iberischen Halbinsel im zweiten Quartal um 0,6 Prozent höher als im ersten. In Deutschland sank unterdessen die Zahl der Arbeitslosen im September auf 2,256 Millionen Menschen und damit um 94.000.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA163 2018-09-28/10:48