Griechischer Bürgermeister warnt vor Spannungen in Flüchtlingslagern

Lesbos (APA/dpa) - Die Registrierlager (Hotspots) für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln sind restlos überfüllt. Vor allem im Lager von...

Lesbos (APA/dpa) - Die Registrierlager (Hotspots) für Flüchtlinge auf den griechischen Inseln sind restlos überfüllt. Vor allem im Lager von Moria auf Lesbos ist die Lage dramatisch. „Ich sage es immer wieder. Es droht eine soziale Explosion“, sagte der Bürgermeister der Insel Lesbos, Spyros Galinos, am Freitag.

In den Hotspots der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren zurzeit knapp 20.000 Menschen aus. Im größten Lager von Moria auf Lesbos sind es zur Zeit knapp 8.400 Migranten - bei einer Kapazität für 3.100 Menschen. Anfang der Woche hatte die griechische Regierung begonnen, das Lager zu entlasten. Am Montag waren rund 500 Menschen zum Festland gebracht worden. In den kommenden Tagen sollen mehr als 3.000 Menschen in bessere Lager auf dem Festland gebracht werden.

Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die aus der Türkei zu den Inseln übersetzen und kein Asyl in Griechenland bekommen, in die Türkei zurückgeschickt werden können. Die Asylanträge werden wegen Personalmangels nur langsam bearbeitet. Aus diesem Grund sind die Lager überfüllt.

Mit dem Abkommen und der Sperrung der Balkanroute durch Ungarn und andere Staaten wurde der gewaltige Flüchtlingszustrom der Jahre 2015 und 2016 gestoppt. Damals waren aus der Türkei mehr als 900.000 Migranten nach Griechenland und damit auch in die EU gekommen. Dieses Jahr haben bis zum 23. September nur 23.000 Menschen übergesetzt.