Leitbörsen in Fernost schließen am Freitag mit Gewinnen
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Freitag mit Gewinnen geschlossen. Konjunkturdaten aus Japan dürften den Nikkei-255 gestützt...
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Freitag mit Gewinnen geschlossen. Konjunkturdaten aus Japan dürften den Nikkei-255 gestützt haben. Er stieg in Tokio um 1,36 Prozent auf 24.120,04 Punkte. Zu Handelsbeginn war der japanische Leitindex Nikkei-225 kurzzeitig sogar auf das höchste Niveau seit 1991 gesprungen.
Der Hang Seng Index in Hongkong gewann 0,26 Prozent auf 27.788,52 Einheiten. Der Shanghai Composite stieg um 1,06 Prozent auf 2.821,35 Punkte.
In Japan deuteten Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion auf eine relativ stabile Entwicklung in einem problembehafteten Quartal hin. So zog die Industrieproduktion im August im Monatsvergleich erstmals seit April wieder an. Die Produktion der Industrieunternehmen stieg im Vergleich zum Juli um 0,7 Prozent, nachdem sie in den vergangenen drei Monaten gefallen war. Experten hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Die Regierung geht davon aus, dass die Produktion in den kommenden Monaten weiter anzieht.
Besser als erwartet fiel hingegen der japanische Einzelhandelsumsatz aus. Er legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent zu. Zusammen mit den ebenfalls am Freitag veröffentlichten Daten zur Preisentwicklung im Großraum Tokio sowie vom Arbeitsmarkt werteten Experten die beiden Daten als ermutigend. So gehen sie davon aus, dass sich die japanische Wirtschaft auch in einem schweren Umfeld weiter gut entwickelt. Neben der zunehmenden Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA, von dem Japan indirekt betroffen ist, kämpfte das Land zuletzt mit schweren Unwettern und einem Erdbeben.
Unternehmensseitig kletterten die schwergewichteten Titel der Softbank an Spitze des Nikkei, wo sie mit 4,65 Prozent im Plus aus dem Handel gingen. Zugewinne waren auch bei den Aktien des exportorientierten Sony-Konzerns zu sehen. Sie stiegen um 4,52 Prozent.
In Hongkonger Hang Seng waren unterdessen die Papiere von CNOOC gut gesucht. Sie kletterten mit einem Kursplus von 3,75 Prozent an die Spitze des Index. Dagegen schwächten sich die schwergewichteten Titel der HSBC um 0,29 Prozent und jene des Internetkonzerns Tencent um 0,68 Prozent ab.
Die Märkte in Indien und Australien zeigten sich dagegen uneinheitlich. Der Sensex 30 in Mumbai tendierte zuletzt bei 36.259,48 Zählern mit minus 0,18 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney gewann hingegen 0,42 Prozent auf 6.325,50 Einheiten.
In Sydney standen Bankenaktien nach Veröffentlichung eines Zwischenberichts des 2017 einberufenen „Banking Royal Commission“ im Rampenlicht. Commonwealth Bank stiegen um 1,90 Prozent. Gut gesucht waren darüber hinaus National Australia Bank, ANZ und Westpac Banking mit einem Kursplus von jeweils mehr als einem Prozent. Macquarie Group rutschten dagegen um 1,34 Prozent ab.
In den vergangenen Monaten hatten die Aktien australischer Finanzinstitute aufgrund der „Aufdeckung unternehmerischen Fehlverhaltens“ an deutlichen Kursverlusten gelitten, schrieben Medien. Die daraufhin einberufene „Royal Commission“, die hierzulande mit einem Untersuchungsausschuss vergleichbar ist, sprach heute von „durch Gier angetriebenes Verhalten, das auf die Erzielung kurzfristiger Gewinne ausgelegt war“.