Börsen Europa - FTSE MIB sackt im Verlauf um 3,6% ab

Frankfurt am Main (APA) - Weiterhin dürfte am Freitag die Entscheidung der italienischen Regierung hinsichtlich der Verschuldung des Landes,...

Frankfurt am Main (APA) - Weiterhin dürfte am Freitag die Entscheidung der italienischen Regierung hinsichtlich der Verschuldung des Landes, Aktien diesseits des Atlantiks belasten. Besonders betroffen ist im europäischen Verlaufshandel der Bankensektor und die Mailänder Börse.

Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 12.30 Uhr mit satten minus 1,28 Prozent bei 3.405,53 Einheiten. Der DAX in Frankfurt sackte um 1,27 Prozent auf 12.277,95 Punkte ab. In London sank der FTSE-100 um 0,43 Prozent auf 7.513,35 Punkte.

Die Regierung in Rom beschloss ihre Finanzplanung, die ein Haushaltsdefizit für die kommenden drei Jahre von 2,4 Prozent vorsieht. Die populistischen Regierungsparteien Lega und Fünf Sterne setzen damit auf eine höhere Neuverschuldung als zunächst vom parteilosen Finanzminister Giovanni Tria vorgesehen. Dieser wollte die Neuverschuldung auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzen.

Chefvolkswirt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einer „Abkehr von der Konsolidierung“. Italiens Regierung lasse es nun offenbar auf einen Konflikt mit der Europäischen Union (EU) ankommen.

Die Mailänder Börse hat unterdessen mit sehr schweren Kursverlusten reagiert. Der italienische Leitindex FTSE MIB sackte um 3,6 Prozent ab. Darin brachen Banco Bpm und Bper um 9,3 Prozent ein. UniCredit rutschten um 6,91 Prozent ab.

Im unruhigen Fahrtwasser des italienischen Bankensektors zeigten sich auch Finanzwerte in Resteuropa deutlich angeschlagen. Innerhalb des Euro-Stoxx-50 waren Intesa Sanpaolo mit einem Kursminus von mehr als sieben Prozent der schwächste Bankenwert.

In London knickten die Aktien des Versicherers RSA nach Aussagen zum laufenden Geschäft um rund 9,87 Prozent ein. Damit waren sie mit Abstand der schwächste Wert im „Footsie“. Die Analysten von Shore Capital hoben hervor, dass sich das Verhältnis der Schadensabwicklungen zu den verdienten Prämien verschlechtert habe.

Die Papiere des deutschen Chemiekonzerns BASF gaben um 2,95 Prozent nach, nachdem Medienberichte davon gesprochen hatte, der DAX-Konzern sei bei der Übernahme der ehemaligen RWE-Sparte Dea einen Schritt weitergekommen. Mit dem Eigentümer LetterOne sei eine Vereinbarung zur Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit Dea unterzeichnet worden, habe BASF bereits am Vorabend mitgeteilt.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA282 2018-09-28/12:46