„silence please“: Skurriles Schweigen unter Clowns
Am Samstagabend feierte das Stück von Caroline Richards mit dem Titel „silence please" Premiere im Innsbrucker Kellertheater....
Am Samstagabend feierte das Stück von Caroline Richards mit dem Titel „silence please" Premiere im Innsbrucker Kellertheater.
Die Bühne ist in schwarz-weißes Licht getaucht, ein schweigender Mann (Andreas Simma) wartet an einer U-Bahnhaltestelle. Er ist auf dem Weg zur Arbeit, trägt Kopfhörer, aus denen manchmal auch für die Zuschauer hörbare Musik tönt. Sobald er in der U-Bahn damit beginnt, seinen Fahrschein zu suchen, findet er in seiner Tasche nur eine schmutzige Socke. Im Büro begegnet er seiner „Genossin", verkörpert von Bernadette Heidegger. Sie liest während der Arbeit die Zeitung, ärgert sich dabei aber über ihre Stehlampe. Sie scheint nämlich zum Leben erweckt worden zu sein und wehrt sich störrisch dagegen, Licht zu spenden. Das Bühnenbild, gestaltet von Esther Frommann, unterstreicht das komische Setting auf dem „Amt für amtliches Schweigen". Man scheitert an dem Versuch, die Aufgaben des Amtes zu verstehen. Der Chef erteilt telefonische „Wortverbotmaßnahmen". Hin und wieder tauchen Personen auf, eine Frau berichtet etwa davon, dass sie ihre Mutter totgeschwiegen habe.
Als „Die Neue", dargestellt von Katharina Pizzera, auf der Bürobühne erscheint, nimmt das Stück Fahrt auf. Pizzera und Simma spielen die pantomimischen Rollen der Büroangestellten ausdrucksstark und erheitern das Publikum mit skurrilem Kaffeekochen und rauchenden Schreibmaschinen. Die Bürotoilette, sie ist mit verschiedenen Wetterlagen ausgestattet, stellt ein humorvolles Highlight dar. Das Stück von Richards ist nur auf den ersten Blick leichte Unterhaltung. Denn wenn das Schweigen um sich greift, dann führt das Leben in die Irre. Das ist die ernste Botschaft dieses gelungenen Premierenabends. (geta)