Innsbruck-Land

Klettern über den Dächern von Wattens

Die Regionsbürgermeister nahmen den „hochalpinen“ Spatenstich vor – gemeinsam mit Arch. Michael Gostner (hinten 2. v. r.), Stefan Fürst (r.), NR Hermann Gahr, Walter Krämer und David Kupsa (vorne, v. l.).
© Domanig

Um 850.000 Euro baut der Alpenverein Wattens das 50 Jahre alte AV-Haus zu einem Multifunktionsgebäude samt spektakulären Kletteranlagen um.

Von Michael Domanig

Wattens –„Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das noch erleben werde“, freute sich Max Mader, Ehrenvorsitzender des Alpenvereins Wattens, vor dem symbolischen Spatenstich für das neue Alpenvereinshaus – der standesgemäß mit Pickeln, Lawinenschaufeln und Kletterhelmen erfolgte.

Seit der Eröffnung der Kletterarena in Wattens (2009) verzeichne man einen „gewaltigen Andrang“, vor allem im Nachwuchsbereich, erklärte Walter Krämer, Erster Vorsitzender des AV Wattens: Obwohl man bereits neun Kindergruppen betreue, stünden wegen Platzmangels aktuell 75 Kinder auf der Warteliste. Also fasste der Verein den Entschluss, das – ohnehin sanierungsbedürftige – alte Alpenvereinshaus in der Swarovskistraße, 1965 bis 1968 auf eigenem Grund errichtet, einer umfassenden Verjüngungskur zu unterziehen und dort zugleich eine Ausbildungsstätte für die Vereinsjugend zu schaffen.

Das neue Alpenvereinshaus wird auch optisch spektakulär – mit einem Boulderblock am Dach, einer Vorstiegswand und mehr.
© AV Wattens

Im neuen AV-Haus (Baustart im Oktober, Bauzeit ca. zehn Monate) entstehen nun über 400 m² Kletterfläche. Neben einem Indoor-Boulderraum (180 m²) und einer zehn Meter hohen Vorstiegswand außen zählt dazu auch ein besonders spektakuläres Element: Der Outdoor-Boulderblock (120 m²), der zunächst neben dem Gebäude geplant war, wird nun aufs Dach aufgesetzt – eine Art „Kletter-Penthouse“ bzw. „Klettern über den Dächern von Wattens“, wie man beim Alpenverein augenzwinkernd meint. Geplant und errichtet werden die Wände von Kletterlegende Stefan Fürst und seiner Firma „Steilheit“. Dazu entstehen nach Plänen des Architekturbüros Michae­l Gostner u. a. ein neuer Jugend- und Vereinsraum am Dach, ein Gemeinschaftsraum im Keller, moderne Büros, Gruppen-, Vortrags- und Ausbildungsräume. Zugleich werden Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen saniert und das Haus gedämmt.

Die Kosten von 850.000 Euro – 600.000 fürs Gebäude und 250.000 für den Kletterbereich – aufzustellen, habe sich als sehr fordernd erwiesen, so Krämer. Zum Glück sei es gelungen, mit allen Gemeinden des Planungsverbands 20, aus denen die meisten der 1600 Vereinsmitglieder stammen, eine gemeinsame Lösung zu finden: Sie steuern 160.000 Euro bei – wobei die Marktgemeinde Wattens die Hälfte trägt und der Rest anteilig nach der jeweiligen Mitgliederzahl auf Volders, Fritzens, Kolsass, Baumkirchen, Kolsassberg und Wattenberg aufgeteilt wird. Dazu kommen Förderungen von Land und Bund, Eigenmittel, ein Kredit und eine „Bausteinaktion“ für Sponsoren und Mitglieder. „Wir freuen uns über jeden Unterstützer“, betont Krämer – und verweist auf spezielle Anreiz-Aktionen wie ein Gewinnspiel mit Rubbellosen bzw. Bergpatenschaften und eigene Pakete für Firmen. Alle Details dazu unter www.­alpenverein.at/wattens

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