Rad-WM: Splitter von der WM in Tirol

Innsbruck (APA) - Splitter von der Rad-WM in Tirol:...

Innsbruck (APA) - Splitter von der Rad-WM in Tirol:

Gregor Mühlberger wird als einziger ÖRV-Profi im WM-Straßenrennen am Sonntag ein Rad mit Scheibenbremsen verwenden. Das höhere Gewicht will er u.a. durch Weglassen der Lackierung ausgleichen. „Am Sonntag braucht man ein Rad mit 6,8 Kilo, schwerer darf es nicht sein“, sagte der 24-Jährige angesichts der schwierigen Strecke. Dieser Wert ist vom Weltverband als Minimalgewicht festgelegt.

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Der finale Anstieg der WM-Strecke zur Höttinger Höll mit maximal 28 Prozent ruft auch bei WorldTour-Profis Respekt hervor. Gregor Mühlberger wird eine Übersetzung von 36x32 benützen. „Das fahren wir sonst das ganze Jahr nie“, sagte der 24-Jährige beim Presseabend seines Co-Teamsponsors hansgrohe. Energie spart der Niederösterreicher aus Haidershofen auch dank seines neuen Wohnsitzes. Mühlberger hat seit 1. September eine Wohnung in der Stadt Salzburg gemietet. Das bringe wegen der Flughafennähe im Vergleich zu früher jeweils eineinhalb Stunden mehr Zeit zur Regeneration.

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Die Leistungen des Franzosen Julian Alaphilippe, der dank seines kraftvollen Antritts bei der WM zum engsten Favoritenkreis zählt, verfolgt Gregor Mühlberger mit gemischten Gefühlen. Da bekomme man fast Angst, wenn man sehe, wie der 26-jährige Bergkönig der Tour de France fahre, sagte der ÖRV-Vizemeister.

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Dreifach-Weltmeister Peter Sagan ist der Star im Team Bora und Patrick Konrad spricht in höchsten Tönen vom Slowaken. „Er ist ein Vollblutrennfahrer. Wenn er eine Chance sieht, ergreift er sie. Das ist es, was einen Topathleten ausmacht, dass man den Killerinstinkt hat und sie ergreift. Wenn man bedenkt, wie viel Aufmerksamkeit er vor und nach den Rennen auf sich zieht, wie viel Stress er abseits der Rennen hat, und dann diese Leistungen bringt, das ist bemerkenswert.“ Sagan schätze aber auch seine Teamkollegen sehr. „Er weiß, dass er ohne Mannschaft nicht diese Erfolge einfahren kann.“

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Nicht weniger als zwölf Bora-Fahrer sind in diversen Nationalteams im WM-Straßenrennen am Sonntag dabei. Lukas Pöstlberger zählte etwa bei der Tour de France zu den engsten Helfern des slowakischen Superstars Peter Sagan. Doch bei der Heim-WM ist es keine Frage, wen der Oberösterreicher unterstützt. Es sei schon ein etwas komisches Gefühl, gab Pöstlberger beim Presseabend des Team-Co-Sponsors hansgrohe zu. „Aber wir sind als Nationalteam da. Patrick (Konrad) ist der Kapitän, für ihn werden wir fahren.“

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Der Titelgewinn durch Laura Stigger bei den Juniorinnen wurde am Donnerstag in einer Innsbrucker Gaststätte bis gegen Mitternacht gefeiert. Der ÖRV übernimmt als Geschenk an die 18-Jährige die Kosten für deren Führerschein. Zu den Gratulanten zählten neben Verbands-Chef Otto Flum auch die Radprofis Bernhard Eisel und Stefan Denifl. Stiggers Rad war nach dem Rennen durch die UCI-Kommissare einer genauen Prüfung unterzogen, geröntgt und auch teilweise zerlegt worden.

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Wolfgang Weiß, der Generalsekretär der Rad-WM 2006 in Salzburg, hatte im Bewerbungskomitee Innsbrucks gemeinsam mit Thomas Pupp und Georg Totschnig die Rad-WM nach Tirol geholt. Nach einer Umschichtung übt das Trio bei den Titelkämpfen keine offizielle Funktion aus. Weiß ist nun bei der UEFA tätig und bei der Vorbereitung der europaweiten Fußball-EM 2020 in den zwölf beteiligten Städten engagiert.