20 Neffentrick-Betrugsversuche in Graz an einem Tag blieben erfolglos

Graz (APA) - In Graz hat es am Freitag 20 Versuche gegeben, ältere Menschen telefonisch unter Druck zu setzen und ihnen so eine angebliche „Kaution“ für Familienangehörige nach einem „Verkehrsunfall“ herauszulocken. „Die Betroffenen haben aber alle aufgelegt“, schilderte Polizeisprecher Jürgen Haas der APA. Nach den Erkenntnissen der Polizei hätten die unbekannten Täter in keinem Fall Erfolg gehabt.

Bei dieser Variante des Neffentricks gibt sich eine männliche Person am Telefon vorzugsweise gegenüber älteren Menschen in akzentfreiem Hochdeutsch als Polizist aus. Diese Person gibt an, dass ein Familienangehöriger einen Verkehrsunfall verursacht habe und verlangte eine „Kaution“ von rund 70.000 Euro. Wenn diese nicht übergeben würde, müsse der Familienangehörige festgenommen werden. Zusätzlich wird der psychische Druck durch eine weinerliche, weibliche Stimme im Hintergrund verstärkt, die um Hilfe fleht.

Die Polizei rät in solchen Fällen zur Vorsicht, wenn sich Unbekannte am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben. In so einem Fall sollte zurückgerufen und die Geschichte hinterfragt werden. Man solle sich auf keinen Fall zu Geldübergaben oder -behebungen drängen lassen und machen dem Anrufer entschieden klarmachen, dass man auf keine Forderungen eingehen werde. Zudem soll sofort die Polizei informiert werden.

Erst am 18. September hatten Betrüger mit dieser Masche einem älteren Ehepaar eine Goldmünzensammlung herausgelockt. Nach einem Zugsunglück in Graz mit einem Todesopfer hatten die Täter via Telefon von mehreren Grazern „Kautionen“ in der Höhe von mehreren 10.000 Euro verlangt. In den meisten Fällen fielen die Opfer nicht auf den Betrug herein, doch eine 91-jährige Frau hatte den falschen Polizisten geglaubt. Sie und Ihre Ehemann übergaben Unbekannten eine Goldmünzensammlung direkt an der Wohnungstür.