Europas Leitbörsen schließen einheitlich im Minus

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 50,59 Einheiten oder 1,47 Prozent auf 3.399,20 Zähler.

Vor allem die neuen Schuldenpläne Italiens haben sich für Europas Aktienmärkte vor dem Wochenende als Belastungsfaktor erwiesen. Besonders deutlich fielen die Verluste in Mailand aus, wo Bankenwerte unter Druck gerieten. Der dortige Leitindex FTSE MIB rutschte am Sitzungsende um 3,7 Prozent ab.

Die Regierung in Rom zurrte ihre Finanzplanung fest, die ein Haushaltsdefizit für die kommenden drei Jahre von 2,4 Prozent vorsieht. Die populistischen Regierungsparteien Lega und Fünf Sterne setzen damit auf eine höhere Neuverschuldung als zunächst vom parteilosen Finanzminister Giovanni Tria vorgesehen. Dieser wollte die Neuverschuldung auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzen.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Finanzwerte als größte Verlierer. Sie litten insbesondere unter dem starken Anstieg der Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen, deren Kurse im Gegenzug deutlich fielen. Die Entwicklung trifft viele Finanzhäuser, die italienische Staatsschulden horten.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 büßten Intesa Sanpaolo 8,44 Prozent ein. BNP Paribas mussten ein Minus von 3,23 Prozent verdauen und Banco Santander schlossen deutliche 3,25 Prozent tiefer. Societe Generale erging es mit einem Abschlag in Höhe von 2,81 Prozent nicht viel besser.

In Mailand wurden Aktien einiger Banken zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt. Die Papiere waren zu diesem Zeitpunkt um bis zu zehn Prozent eingebrochen. Am Sitzungsende zeigten sich die Aktien von Banco Bpm 9,4 Prozent im Minus. UniCredit verloren 6,7 Prozent.

In London knickten die Aktien des Versicherers RSA nach Aussagen zum laufenden Geschäft um 9,3 Prozent ein. Die Analysten von Shore Capital hoben hervor, dass sich das Verhältnis der Schadensabwicklungen zu den verdienten Prämien verschlechtert habe.

In Zürich schließlich feierten die Aktien des Getränkekartonherstellers SIG Combibloc ein ordentliches Börsendebüt. Der Eröffnungskurs lag bei 11,85 Franken und damit mehr als 5 Prozent über dem Ausgabepreis von 11,25 Franken. Zuletzt notierten die Aktien bei 12,30 Franken.

Die Papiere des deutschen Chemiekonzerns BASF gaben um 2,3 Prozent nach, nachdem Medienberichte davon gesprochen hatte, der DAX-Konzern sei bei der Übernahme der ehemaligen RWE-Sparte Dea einen Schritt weitergekommen.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA516 2018-09-28/18:12