Merkel traf Erdogan erneut im Kanzleramt in Berlin

Berlin (APA/dpa/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am letzten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland erneut mit Bundes...

Berlin (APA/dpa/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am letzten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammengekommen. Nach einem Frühstück am Samstag im Berliner Kanzleramt fliegt Erdogan weiter nach Köln, wo er an der Eröffnung der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) teilnehmen will.

Eine geplante Veranstaltung vor der Moschee, zu der Tausende Anhänger Erdogans erwartet wurden, wurde aus Sicherheitsgründen untersagt. Die Zeremonie soll nun nur mit geladenen Gästen stattfinden. Zuvor ist am Flughafen Köln/Bonn noch ein Gespräch Erdogans mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, geplant.

Dieses Treffen wurde auf den militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn verlegt, weil eine Begegnung im Schloss Wahn unweit des Flughafens am Widerstand der Eigentümer scheiterte. Sie stoppten das Treffen, indem sie beim Kölner Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkten, wonach das von der Universität Köln genutzte Schloss nicht als Ort des geplanten Gesprächs beider Politiker genutzt werden darf. „Eine Information oder Vorabbefragung der Eigentümerfamilie durch den Mieter (Universität Köln) erfolgte nicht“, hieß es in der Erklärung der Schlosseigentümer. „Aus politischer Überzeugung lehnen wir einen Empfang des türkischen Staatspräsidenten auf Schloss Wahn ab.“ Die geplante Nutzung des Schlosses widerspreche dem vereinbarten Nutzungszweck und sei somit rechtswidrig.

Erdogan wird um etwa 14.00 Uhr in Köln erwartet. Nach der offiziellen Begrüßung findet das Gespräch der beiden Politiker statt. Im Anschluss reist der türkische Präsident dann weiter zur Einweihung der DITIB-Zentralmoschee in Köln.

Beim Besuch hatte es am Freitag kaum Anzeichen für eine Wiederannäherung im deutsch-türkischen Verhältnis gegeben. Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnten die Einhaltung der Pressefreiheit und der Menschenrechte ein. Merkel sprach nach einem Treffen mit Erdogan von weiterhin „tief greifenden Differenzen“. Der türkische Präsident wies deutsche Vorwürfe am Abend bei einem Staatsbankett nochmals in aller Deutlichkeit zurück.