Franco-Familie bringt Almudena-Kathedrale als Ruhestätte ins Spiel

Madrid (APA) - Die Gruft der Almudena-Kathedrale in Madrid könnte zur neuen Ruhestätte für die Gebeine von Spaniens Diktator Francisco Franc...

Madrid (APA) - Die Gruft der Almudena-Kathedrale in Madrid könnte zur neuen Ruhestätte für die Gebeine von Spaniens Diktator Francisco Franco (1892-1975) werden. Das sei jedenfalls der Wille der Familie des „Caudillo“, falls die geplante Exhumierung der Gebeine in der Gedenkstätte „Valle de los Caidos“ tatsächlich vollzogen wird. Das berichtete die Tageszeitung „El Pais“ am Samstag.

Ende August hatte die sozialistische Regierung ein Dekret beschlossen, mit dem die juristischen Voraussetzungen für eine Umbettung geschaffen werden sollten. Der spanische Kongress stimmte Mitte September zu. Die Franco-Nachfahren halten das Vorgehen indes für „verfassungswidrig“ und kündigten Widerstand an.

In Spanien wird seit Monaten heftig über die Umbettungspläne gestritten. Laut einer Umfrage der Zeitung „El Mundo“ befürworten 41 Prozent der Spanier die vorgesehene Exhumierung, 39 Prozent sind dagegen. Rechtliche Hürden erschwerten lange Zeit eine Verlegung des Grabes, das sich im „Tal der Gefallenen“ in der Sierra de Guadarrama befindet.

Die Gedenkstätte, zu der auch die architektonisch eindrucksvolle Basilika mit Francos Grab gehört, ließ der Diktator noch zu Lebzeiten errichten. Er veranlasste den Bau des Monuments, um die „für Gott und Spanien“ Gefallenen des Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren zu können.