Parlamentswahl in Iraks Kurdenregion
Erbil (APA/AFP) - Ein Jahr nach dem Fiasko infolge eines Unabhängigkeitsreferendums wählen die Kurden im Nordirak am Sonntag ein neues Parla...
Erbil (APA/AFP) - Ein Jahr nach dem Fiasko infolge eines Unabhängigkeitsreferendums wählen die Kurden im Nordirak am Sonntag ein neues Parlament.
Die Bevölkerung ist verbittert und enttäuscht, denn nach dem gegen den Willen der Zentralregierung in Bagdad verkündeten „Ja“ zur Unabhängigkeit erlebten die Kurden katastrophale Rückschläge: Irakische Regierungstruppen rückten in die autonome Region vor, übernahmen einen wichtigen Teil der ölreichen Gebiete, Sanktionen wurden verhängt und Grenzposten zur Türkei und dem Iran zeitweise geschlossen.
Die Region, die damals von Präsident Massoud Barzani regiert wurde, rutschte nicht nur in eine schwere Wirtschaftskrise, auch die Hoffnungen auf einen eigenen Kurdenstaat zerschlugen sich. Nur wenige Wähler glauben noch daran, dass die Wahl am Sonntag eine große Veränderung bringt. 673 Kandidaten aus 29 politischen Bewegungen bewerben sich um die 111 Parlamentssitze. Traditionell sind die PDK von Barzani und die große Rivalin UPK die einflussreichsten Parteien. Sie verfügen derzeit über 38 beziehungsweise 18 Sitze im Parlament.