Untreue-Prozess gegen oö. Bankdirektor: Eine Mio. Euro Schaden

Wels/Ried im Innkreis (APA) - Ein ehemaliger Innviertler Bankdirektor, der binnen sechs Jahren gut eine Million Euro veruntreut haben soll, ...

Wels/Ried im Innkreis (APA) - Ein ehemaliger Innviertler Bankdirektor, der binnen sechs Jahren gut eine Million Euro veruntreut haben soll, muss sich ab Mittwoch vor dem Landesgericht Wels verantworten. Er soll Konten für Verwandte ohne deren Wissen eingerichtet und die Rahmen ausgeschöpft haben. Zudem soll er einem befreundeten Unternehmer einen Kredit verschafft haben, obwohl er von dessen prekärer Lage gewusst habe.

Der Bankdirektor habe u.a. das Konto des Lebensgefährten seiner Tochter ohne dessen Wissen weitergeführt, sich selbst einen großzügigen Rahmen eingeräumt und 200.000 Euro behoben, so die Anklage. Ähnlich soll er mit Konten seiner Lebensgefährtin und seiner Exfrau verfahren sein, von denen er auch sechsstellige Beträge in seine eigene Tasche umgeleitet habe.

Einem befreundeten Unternehmer soll er auf dessen Drängen hin einen Kredit - ebenfalls ins sechsstelliger Höhe - vermittelt haben, obwohl er laut Anklage gewusst habe, dass der Schuldner nicht die Bonität dafür hatte. Der Unternehmer sowie zwei weitere Mitglieder seiner Familie, denen vorgeworfen wird, für den Kredit Unterschriften geleistet zu haben, sind als Bestimmungs- bzw. Beitragstäter mitangeklagt.

Vorerst sind zwei Prozesstermine anberaumt - nach Mittwoch ist eine Fortsetzung am 10. Oktober geplant. Ob dann bereits ein Urteil gesprochen wird, ist fraglich. Der Prozess war vom Gerichtssprengel Ried nach Wels verlegt worden, um den Anschein von Befangenheit auszuschließen.