Hund in Lienz zu Tode gebissen: Polizei sucht Zeugen
Ein Hund hat in Lienz einen anderen totgebissen. Die Polizei bittet um Mithilfe.
Von Catharina Oblasser
Lienz – Nicht nur wer selbst ein Haustier hat, wird angesichts dieses Vorfalls entsetzt sein: Am Sonntagnachmittag biss ein Berner Sennenhund einen kleinen Yorkshire Terrier in Lienz zu Tode.
Geschehen ist das gegen 16.15 Uhr am Linken Iselkai, an dem ein kleiner Park und ein Spazierweg angelegt sind. Es herrscht Leinenpflicht. Ein 63-jähriger Lienzer ließ dort seinen Yorkshire Terrier frei laufen, als ihm ein in Lienz lebender Deutscher mit seinem Berner Sennenhund begegnete. Das Herrchen des Sennenhundes verlangte vom 63-Jährigen, seinen Terrier ebenfalls an die Leine zu nehmen. Als dieser die Aufforderung ignorierte, führte der Deutsche seinen Sennenhund zweimal zum Terrier hin, worauf der große den kleinen Hund zu Tode biss.
Die Hintergründe dieses Vorfalls sind Gegenstand von Erhebungen, sagt Stefan Eder von der Landespolizeidirektion Innsbruck. „Es werden beide Hundehalter vernommen. Wir ermitteln nach dem Verdacht auf Tierquälerei und Sachbeschädigung.“
Was auf Amtsdeutsch so nüchtern klingt, hat es in sich. Der Tatbestand der Tierquälerei ist erfüllt, wenn jemand einem Tier ohne Grund Schmerzen zufügt. Was in diesem Fall möglicherweise auf den Halter des Sennenhundes zutrifft, der laut Polizeibericht seinen Hund direkt zum Terrier hingeführt haben soll, worauf der Sennenhund zubiss. Und da vor dem Strafgesetz ein Tier als Sache gilt, sei der Tod des kleinen Yorkshire Terriers als Sachbeschädigung zu werten, erklärt Stefan Eder.
Die Polizei bittet Zeugen, die diesen Vorfall mitangesehen haben, sich zu melden. Sobald die Erhebungen abgeschlossen sind, geht das Ergebnis an die Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet, ob Anklage erhoben wird.