Weltklimarat - Greenpeace: Österreich müsse nachbessern
Incheon/Wien (APA) - Anlässlich des am Montag vom Weltklimarat veröffentlichten IPCC-Berichts, forderte Greenpeace die Bundesregierung auf, ...
Incheon/Wien (APA) - Anlässlich des am Montag vom Weltklimarat veröffentlichten IPCC-Berichts, forderte Greenpeace die Bundesregierung auf, die nationalen Klimaziele erheblich nachzubessern. Nur wenn Industrieländer wie Österreich bis zum Jahr 2030 deutlich weniger Treibhausgase ausstoßen, können die Pariser Klimaziele erreicht und der Klimakollaps abgewendet werden.
Weltweit muss der CO2-Ausstoß laut Weltklimarat bis zum Jahr 2030 halbiert werden. „Der Bericht des Weltklimarats zeigt unmissverständlich: Wir können den Klimakollaps nur abwenden, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagte Adam Pawloff von Greenpeace in Österreich. Die Regierung müsse endlich Verantwortung übernehmen. Die heimischen Klimaschutzziele seien reine Augenauswischerei. „Statt Klimaschutz mit Tempo 140 an die Wand zu fahren, muss die schwarz-blaue Regierung die nationalen Ziele erheblich nachbessern und ihre zahnlose Klimastrategie erneuern.“ Derzeit liegt das CO2-Reduktionsziel in Österreich bei 36 Prozent bis 2030. Greenpeace fordert EU-weit eine Erhöhung auf 65 Prozent.
„Der Bericht des Weltklimarats belegt einmal mehr, dass der Hut brennt“, meint Pawloff. Der extrem heiße Sommer habe uns am eigenen Leib spüren lassen, wo die Reise hingeht, wenn Klimapolitik nicht oberste Priorität hat: Dürren, Hitzewellen und Waldbrände sind in Europa keine Ausnahme mehr und könnten zur Normalität werden.
Für Österreich sieht Greenpeace eine klare Handlungsanleitung: 100 Prozent erneuerbarer Strom aus Sonne, Wind und Wasser bis 2030 und ein klares Aus für Öl- und Gasheizungen bei Kesseltausch und Neubauten. Die größte Herausforderung liegt allerdings im Bereich Verkehr: Hier müsse ab 2028 ein Verkaufsstopp für Diesel-, Benzin- und Hybridfahrzeuge her und es brauche massive Investitionen in den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, Radinfrastruktur und E-Mobilität. „Das Ölzeitalter muss dringend Geschichte werden. Dafür brauchen wir eine echte Mobilitätswende, die gut ausgebaute und günstige Öffis an die Stelle des Pkw-Verkehrs setzt und nicht allein die E-Mobilität fördert“, sagte Pawloff.