Trotz Dürre Mais- und Sojaernte in OÖ deutlich besser als erwartet

Linz (APA) - Die Mais- und Sojaernte fällt heuer in Oberösterreich trotz Hitze und Trockenheit deutlich besser aus als von der Landwirtschaf...

Linz (APA) - Die Mais- und Sojaernte fällt heuer in Oberösterreich trotz Hitze und Trockenheit deutlich besser aus als von der Landwirtschaftskammer (LK) erwartet und liegt sogar über dem fünfjährigen Schnitt. Klimastress und die Engerling-Plage setzten dafür dem Grünland und Futteranbau so zu, dass mit Ertragseinbußen von 40 Prozent zu rechnen sei, hieß es am Montag in der Pressekonferenz der LK OÖ in Linz.

Mit 30 Hitzetagen von mehr als 30 Grad sowie einem Niederschlagsdefizit von 300 Litern pro Quadratmeter bis Ende September gehöre Oberösterreich zu jenen Bundesländern, die heuer am meisten von Dürre betroffen seien. Umso „unerwarteter“ fällt die Bilanz der Herbsternte für die Hauptkulturen im Ackerland aus, erklärte LK OÖ-Präsident Franz Reisecker. 470.000 Tonnen Körnermais, was einem Plus von sieben Prozent des Fünfjahresschnitts bedeutet, dürfte heuer eingefahren werden.

Welchen Preis der Mais bringen werde, sei derzeit noch schwierig abzuschätzen, erklärte Christian Krumphuber, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion. In Deutschland sei die Ernte wohl schlecht ausgefallen, im Osten Europas hingegen sei der Ertrag gut, allerdings könne wegen des Niedrigwassers der Donau nichts verschifft werden. Krumphuber rechnet damit, dass sich an dieser Situation auch in den nächsten Wochen nichts ändern werde.

Bei Soja dürfte die Menge 48.000 Tonen betragen und damit um 26 Prozent über dem fünfjährigen Schnitt liegen. Die Steigerung führt die LK OÖ auf die massive Bewerbung für Sojaanbau zurück. Derzeit gebe es österreichweit 67.000 Hektar Anbaufläche, mittelfristig soll sie auf 100.000 Hektar ausgedehnt werden. Ziel der Landwirtschaftskammer ist es, im Rahmen der Eiweißstrategie bis 2025 einen Durchschnittsertrag von 3,5 Tonnen pro Hektar zu erhalten. Für dieses Jahr rechnet Krumphuber in Oberösterreich mit 3 Tonnen. Den Preis schätzt er mit 400 Euro pro Tonne auf Vorjahresniveau.

Zwei Gründe, warum die Trockenheit und die Hitze Mais und Soja nicht so zugesetzt haben, nimmt Reisecker an: Zum einen seien die Böden in Oberösterreich von „guter Qualität“ und zum anderen habe es etwa bei der Mais-Züchtung „eine Adaptierung an die Trockenheit“ gegeben. Sprich die jüngeren Sorten seien resistenter gegen Wassermangel. Im Durchschnitt beträgt die Niederschlagsmenge in Oberösterreich 850 Liter pro Quadratmeter im Jahr. In den ersten drei Quartalen 2018 seien 300 Liter weniger gefallen als üblich.

Die Grünland- und Futterbaubetriebe habe diese Trockenheit teils vor existenzielle Probleme gestellt. Für den 40-prozentigen Ertragsausfall sei aber auch die Ausbreitung der Engerlinge verantwortlich, die „enorme Fraßschäden“ angerichtet hätten, so der oö. Landwirtschaftskammerpräsident. Und der Höhepunkt werde erst in Jahren erreicht.