IHS-Chef: Wirtschaftsnobelpreisträger liefern Impulse für Praxis
Wien (APA) - Die heurigen Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer und William D. Nordhaus haben nach Ansicht von IHS-Chef Martin Kocher mit i...
Wien (APA) - Die heurigen Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Romer und William D. Nordhaus haben nach Ansicht von IHS-Chef Martin Kocher mit ihren Arbeiten zu Wachstum und Umwelt einen wichtigen Beitrag für die angewandte Ökonomie geliefert. Grundlagen der endogenen Wachstumstheorie von Romer würden beim IHS in der Praxis verwendet, etwa bei der Evaluierung von Politikmaßnahmen, sagte Kocher zur APA.
Die von Romer in den 1980er-Jahren mitbegründete endogene Wachstumstheorie erkläre, wie Wachstum auf der Mikroebene der Volkswirtschaft entstehe, so der IHS-Chef. Die Theorie beschäftige sich unter anderem mit technischem Fortschritt und Humankapital.
Nordhaus ist vielen Wirtschaftsstudierenden durch das Standardlehrbuch „Volkswirtschaftslehre“ bekannt, dass er als Zweitautor mit dem bereits verstorbenen Nobelpreisträger Paul A. Samuelson seit 1985 herausbrachte. Das von Samuelson im Jahr 1948 geschriebene Lehrbuch wird weltweit an Universitäten eingesetzt. Nordhaus habe „relativ früh“ makroökonomische Kennzahlen, wie etwa das Bruttoinlandsprodukt (BIP) infrage gestellt und die Umwelt in die wirtschaftliche Betrachtung hingebracht, sagte Kocher.
Auch ein Österreicher könnte in naher Zukunft einmal den Wirtschaftsnobelpreis bekommen. Die Arbeiten des österreichischen Verhaltensökonomen Ernst Fehr (62) - aktuell Wirtschaftsprofessor an der Universität Zürich - werden in vielen Top-Journalen zitiert. Fehr sei „nobelpreiswürdig“ und habe „gute Chancen“, den Preis einmal zu bekommen, so der IHS-Chef.
Seit der ersten Verleihung des Wirtschaftspreises 1969 wurden vor allem Ökonomen aus den USA ausgezeichnet. Nur ein Österreicher wurde bisher geehrt: Friedrich August von Hayek wurde 1974 für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie und seine Analysen der wechselseitigen Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Verhältnissen ausgezeichnet.