Polizei: Keine Jihadisten in griechischen Flüchtlingslagern
Athen/Lesbos (APA) - Die griechische Polizei hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach in den sogenannten Hotspots in Hellas Jihadisten die ...
Athen/Lesbos (APA) - Die griechische Polizei hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach in den sogenannten Hotspots in Hellas Jihadisten die Kontrolle übernommen hätten. Die „Deutsche Welle“ (DW) hatte berichtet, das Mitglieder der Jihadisten-Organsiation „Islamischer Staat“ (IS/ISIS) etwa in dem Aufnahmelager Moria auf der Ägäis-Insel Lesbos andere Flüchtlinge einschüchtern und auch Straftaten begehen würden.
Die „Deutsche Welle“ sprach von 50 dem IS zugehörigen Personen, die auf Lesbos andere Lagerbewohner terrorisieren würden. Die griechische Polizei stellte derartige Berichte freilich in Abrede. Es gebe - etwa über die Kontrolle von Mobiltelefonen - keine Hinweise darauf. Von allen Ankömmlingen würden Daten und Fingerabdrücke aufgenommen. Diese würden ständig mit den Daten von internationalen Anti-Terror-Einheiten sowie Geheimdiensten und Interpol abgeglichen. So seien zuletzt rund 5000 verdächtige Personen gecheckt worden. Hinweise auf Jihadisten hätten sich keine ergeben.
Vielmehr sei die Anzahl der Flüchtlingen auf den Ägäis-Inseln einfach zu groß geworden. Die Lager seien überfüllt, die Lage entsprechend dramatisch. Im Zuge eines Notfallplans sei das Vorgehen gegen kriminell gewordene Migranten verschärft worden. Bis Ende August seien 498 Personen in den Hotspots festgenommen worden, 2017 waren es insgesamt 426 gewesen. Zumeist habe es sich um Fälle von Dokumentenfälschungen gehandelt. Zudem seien in Moria ein Totschlag, eine Vergewaltigung und 93 schwere körperliche Angriffe registriert worden.