Deutscher Buchpreis 2018 - Die Gewinnerin Inger-Maria Mahlke

Frankfurt am Main (APA/dpa) - Als Kind hat Inger-Maria Mahlke ihre Ferien oft bei ihrer Großmutter auf Teneriffa verbracht. Mit ihrem Roman ...

Frankfurt am Main (APA/dpa) - Als Kind hat Inger-Maria Mahlke ihre Ferien oft bei ihrer Großmutter auf Teneriffa verbracht. Mit ihrem Roman über eben jene Kanareninsel holt die Berlinerin, die 1977 in Hamburg zur Welt kam und in Lübeck aufwuchs, jetzt den Deutschen Buchpreis. „Archipel“ ist bereits ihr zweiter Anlauf. Schon mit dem Vorgänger „Wie Ihr wollt“ stand sie 2015 auf der Shortlist.

Die studierte Rechtswissenschafterin, die am Lehrstuhl für Kriminologie in Berlin arbeitete, nimmt 2005 an einer Werkstatt für Nachwuchsautoren unter der Leitung der späteren Nobelpreisträgerin Herta Müller teil. Vier Jahre darauf holt Mahlke den Prosa-Preis beim Berliner Open Mike.

Auf ihren Debütroman „Silberfischchen“ (2010) folgt „Rechnung offen“ (2013). Für einen Auszug daraus, in dem eine alleinerziehende Mutter zur Domina wird, erhält sie beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2012 einen Nebenpreis. Viel Lob erhält ihr historischer Roman „Wie Ihr wollt“ (2015) über die kleinwüchsige Mary Grey. Darin zeichnet sie ein finsteres Gesellschaftsbild aus dem England des 16. Jahrhunderts.

Im Sommer 2017 wohnt und arbeitet die Autorin als Stadtschreiberin über den Dächern von Magdeburg. Vor ihrem Antritt gibt sie an, dort ihr neues Buch beenden zu wollen - das nun ausgezeichnete „Archipel“.

Ihr vierter Roman ist ihr erster bei Rowohlt - der Verlag, gegen dessen Spitze Mahlke zuletzt Kritik vorgebracht hat. Wegen der Entlassung der bisherigen Verlagschefin Barbara Laugwitz schrieb sie im September mit anderen Autoren einen offenen Brief an die Chefetage der Holtzbrinck-Verlage. Das Schreiben schlug hohe Wellen.