Projekt Spielberg will mehr Gäste in eigene Gastronomie locken
Graz/Spielberg (APA) - Das Projekt Spielberg will sich ein zusätzliches Outfit zulegen: Während die Motorsport-Events am Red-Bull-Ring zur Z...
Graz/Spielberg (APA) - Das Projekt Spielberg will sich ein zusätzliches Outfit zulegen: Während die Motorsport-Events am Red-Bull-Ring zur Zufriedenheit von Prokurist Philipp Berkessy stattfinden, ortete er beim Presseclub-Abend in Graz noch Aufholbedarf bei der Vermarktung der Gastronomie, Hotellerie und Kulinarik der eigenen Niederlassungen. Über Zahlen äußerte er sich - getreu der Unternehmensrichtlinien - nicht.
Erst vergangene Woche hatte das Wirtschaftsmagazin „trend“ einen Fehlbetrag von 33,4 Mio. Euro für das Jahr 2017 beim Projekt Spielberg veröffentlicht. Und auch schon 2016 waren die Zahlen ähnlich rot: Laut Firmencompass lag das EGT der Projekt Spielberg GmbH & Co KG 2016 bei minus 35,16 Mio. Euro, der Cashflow war mit minus 31,10 Mio. Euro ebenfalls in tiefroten Zahlen - und das obwohl 2016 ein Umsatz von 61,91 Mio. Euro erwirtschaftet wurde.
Berkessy wollte die Summen auch am Montag auf Nachfrage der APA - Austria Presse Agentur nicht kommentieren. Er hob vielmehr jene Veranstaltungen hervor, die abseits von Formel 1, MotoGP und D den Kalender füllen. Besonders die E-Mobility-Play-Days Ende September hätten sich gut entwickelt. 2018 verzeichnete man an drei Tagen - zwei davon sind für das Publikum offen - zusammengezählt rund 39.500 Gäste. Speziell für den Freitag, der ausschließlich für B2B-Teilnehmer vorgesehen ist, hegt er noch größere Ziele: „Die Veranstaltung wächst mit den Partnern. Bei gutem Wetter können wir auch auf 50.000 Besucher hoffen.“
Über die Zukunft der Formel 1 am Red-Bull-Ring - der Vertrag läuft 2020 aus - ließe sich noch nichts sagen: „Ein Zittern gibt es jedenfalls nicht“, versicherte Berkessy. Termine für Vertragsverlängerungen stünden seines Wissens nach nicht an, aber darum kümmere sich auch der „Chef“ - Geschäftsführer Dietrich Mateschitz. Unbestritten bleibe aber, dass die Motorsportveranstaltungen mit teils mehr als 200.000 Besuchern eines der drei Standbeine der Projekt Spielberg GmbH sind: „Mit ihnen sind wir gut bedient“, so Berkessy. Auch die Fahrerlebnisse, die am Ring sowohl im Sommer als auch im Winter angeboten werden, seien stark gefragt.
Als drittes Standbein nannte Berkessy Kulinarik, Gastronomie und Hotellerie: Zum Projekt Spielberg gehören die Restaurants Steirerschlössl, Schönberghof, Hofwirt, G‘schlössl Murtal und Schloss Gabelhofen. Außerdem betreibt die Gesellschaft auch das Cafe Wasserturm und direkt am Ring die Bull‘s Lane. Er warb für „Wellness und gemütliche Tagungen“, die man den Österreichern noch mehr ans Herz legen möchte. Hinzu komme „Kultur am Ring“, eine Veranstaltungsreihe bei der etwa Kabarettisten wie Maschek oder Pizzera & Jaus bisher schon aufgetreten sind.
Für eine andere kulturelle Veranstaltung dagegen gab es 2018 keine Fortsetzung mehr: Das Musikfestival - es wurde noch konzipiert bevor die großen Motorsportveranstaltungen in den Kalender rückten - wurde vorerst stillgelegt. Grund dafür war eine Überarbeitung des Veranstaltungskalenders im Vorjahr: „Vor zwei oder drei Jahren war der Kalender zu voll: Air Race, Formel 1, DTM, Truck Race und so weiter. Heuer haben wir versucht ein schönes Event pro Monat zu veranstalten.“ Manche sollen zu Fixpunkten werden, die jedes Jahr möglichst am gleichen Wochenende stattfinden - etwa die Formel 1 am ersten Juli-Wochenende, der MotoGP Mitte August oder die E-Mobility-Play-Days Ende September.