Leitl will globalen Firmenverband zu konkreten Forderungen bringen

Wien (APA) - Die Wirtschaftsverbände der 20 größten Volkswirtschaften (B-20) haben sich in Buenos Aires zusammengefunden. Der frühere WKÖ-Pr...

Wien (APA) - Die Wirtschaftsverbände der 20 größten Volkswirtschaften (B-20) haben sich in Buenos Aires zusammengefunden. Der frühere WKÖ-Präsident Christoph Leitl nutzte das Treffen in seiner Funktion als Präsident der Global Chamber Platform (GPC) zu einem Appell für nachhaltigen, fairen Freihandel. Die Schlusserklärung der Unternehmensvertreter war Leitl allerdings zu „diplomatisch“.

„Mir sind die B-20-Resolutionen an die G-20 viel zu allgemein, wir müssen daraus ganz konkrete Vorschläge machen“, so Leitl im Gespräch mit der APA. Das werde er versuchen, in seiner Funktion als Chef der Global Chamber Platform bis zum nächsten G-20-Gipfel (ab 30. November) nachzuholen. In dieser Funktion vertrete er 100 Mio. Unternehmen und eine Milliarde Menschen.

Die G-20 müssten sich zum freien Welthandel bekennen „egal ob die USA mitmachen“, so Leitl. Korruption müsse „ganz eindeutig“ verurteilt werden. „Allgemeine Formulierungen, die jeder unterschreiben kann, sind zu wenig.“ „Ohne ganz konkrete Vereinbarungen der G-20 sind diese Gipfel zwar nett, dienen dem Gedankenaustausch, können aber die Entwicklungen auf der Welt nicht entscheidend beeinflussen“. Protektionismus und Abschottung habe immer allen geschadet, so Leitl, während der freie Welthandel bei allen Problemen doch die extreme Armut weltweit zurückgedrängt und zum Entstehen einer weltweiten Mittelschicht beigetragen habe.

Leitl nutzte seinen Aufenthalt in Argentinien auch zu einem Treffen mit österreichischen Firmenvertretern. „Die Betriebe die dort sind, sind zufrieden, neue Betriebe sind eher zurückhaltend bei Investitionen, weil sie der Gesamtlage nicht trauen“, so seine Analyse. Die Unsicherheit, die von den USA ausgehe, beeinflusse die Investitionstätigkeit ganz allgemein. Probleme gebe es in Argentinien mit Korruption und nationalistischen Bevorzugungen, dennoch sei es „ein Land mit einem ungeheuren Potenzial und daher langfristig als Investitionsstandort für österreichische Unternehmen durchaus interessant“.

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