Macron zeichnet Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld aus

Paris (APA/AFP) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld für ihre jahrzehntelange Arbeit mit hoh...

Paris (APA/AFP) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld für ihre jahrzehntelange Arbeit mit hohen Auszeichnungen geehrt. Bei einer Zeremonie am Montagabend im Pariser Elysee-Palast erhielt der 83-jährige Serge Klarsfeld das Große Kreuz der Ehrenlegion, die 79-jährige Beate Klarsfeld wurde mit dem Nationalen Verdienstorden ausgezeichnet.

An der Feier nahmen außer Angehörigen und Freunden des Paares auch Frankreichs Oberrabbiner Haim Korcia teil. Die Klarsfelds waren maßgeblich am Aufspüren einer Reihe untergetauchter Nazi-Größen und Kollaborateure beteiligt. Einer ihrer bekanntesten Fälle war der des Gestapo-Chefs von Lyon, Klaus Barbie. In Deutschland sorgte Beate Klarsfeld vor allem mit der Ohrfeige für Schlagzeilen, die sie im Jahr 1968 dem damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen seiner NS-Vergangenheit versetzte.

Der spätere Rechtsanwalt und Aktivist Serge Klarsfeld wurde als Kind jüdischer Eltern im rumänischen Bukarest geboren. Die Familie floh im Zweiten Weltkrieg nach Frankreich, wo Serge Klarsfeld 1943 nur knapp der Gestapo in Nizza entkam. 1950 nahm er die französische Staatsangehörigkeit an. 1963 heiratete er die gebürtige Berlinerin Beate Kunzel, die sich für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der jungen deutschen Bundesrepublik einsetzte.

Die Klarsfelds machten sich zuletzt auch wiederholt öffentlich gegen die Rechtsaußen-Parteien Front National in Frankreich, AfD in Deutschland und FPÖ in Österreich stark. Im Dezember unterzeichneten beide einen internationalen Appell internationaler Persönlichkeiten zum Boykott der FPÖ-Minister in der Bundesregierung.