Hurrikan „Michael“ droht mit großer Wucht auf Florida zu treffen

Miami (APA/Reuters) - Nur wenige Wochen nach dem Hurrikan „Florence“ muss sich der Südosten der USA nach Einschätzung von Meteorologen erneu...

Miami (APA/Reuters) - Nur wenige Wochen nach dem Hurrikan „Florence“ muss sich der Südosten der USA nach Einschätzung von Meteorologen erneut auf schwere Verwüstungen einstellen, diesmal durch den heranpeitschenden Hurrikan „Michael“. Der Sturm werde über dem Golf von Mexiko vermutlich erheblich an Kraft tanken, bevor er voraussichtlich am Mittwoch als „großer Hurrikan“ auf Florida treffe, warnte das Nationale Hurrikan-Zentrum.

Auf seinem Weg Richtung Georgia und South Carolina soll sich „Michael“ anschließend zwar abschwächen. Die Behörden riefen aber dennoch Zehntausende Bewohner auf, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Im Nordwesten Floridas und im Nachbarstaat Alabama wurde der Notstand ausgerufen. Es sei mit lebensbedrohlichen Winden, meterhohen Sturmfluten, heftigen Regenfällen, Stromausfällen und Zerstörungen zu rechnen.

„Michael“ näherte sich der US-Golfküste als Hurrikan der Kategorie eins mit Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde. Am Dienstag war er noch etwa 630 Kilometer vom nordwestlichen Zipfel Floridas entfernt, nachdem er zuvor Kuba gestreift hatte. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass er als Hurrikan der Kategorie drei auf Land trifft, also mit Windgeschwindigkeiten von etwa 250 km/h und mehr.

Die Polizei rief dazu auf, das potenzielle Katastrophengebiet zu verlassen, bevor dies lange Staus verhinderten. An den Tankstellen wurden die Schlangen länger. Schulen, Universitäten und Behörden wurden für den Rest der Woche geschlossen. Diejenigen, die dennoch ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen wollten, deckten sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser ein. In Florida unterstützten 1.250 Nationalgardisten die Behörden, 4.000 weitere befanden sich in Bereitschaft, wie Gouverneur Rick Scott mitteilte. Energiefirmen evakuierten zehn Plattformen im Golf. Etwa ein Fünftel der Ölproduktion kam zum Erliegen.

Mitte September hatte „Florence“ vom Atlantik aus die Südostküste der USA heimgesucht. Mehrere Menschen starben. Es entstanden Schäden in Milliardenhöhe.