Bürger Serbiens mehrheitlich gegen neue Grenzziehung mit dem Kosovo
Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Die serbischen Bürger sprechen sich mehrheitlich gegen die von Präsident Aleksandar Vucic vor Wochen vo...
Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Die serbischen Bürger sprechen sich mehrheitlich gegen die von Präsident Aleksandar Vucic vor Wochen vorgeschlagene Grenzziehung mit dem Kosovo aus. In einer Umfrage der Belgrader nicht-staatlichen Organisation CESID, auf deren Resultate sich die Tageszeitung „Blic“ am Dienstag berief, sprachen sich 44 Prozent der Befragten gegen den Vorschlag aus, 25 Prozent waren dafür.
Die Umfrage wurde landesweit vom 5. bis zum 20. September durchgeführt. Befragt wurden 1.510 Bürger.
Eine ähnliche Umfrage im Kosovo hatte schon zuvor an den Tag gebracht, dass eine klare Mehrheit der kosovarischen Bürger - 77,6 Prozent - einen eventuellen Gebietsaustausch mit Serbien ablehnen.
Auch wenn Vucic seinen Vorschlag nie näher erläuterte, wurde die Grenzziehung in der Öffentlichkeit weitgehend als Gebietsaustausch aufgefasst. Sein kosovarischer Amtskollege Hashim Thaci sprach gleichzeitig von Grenzkorrektur.
Der EU-initiierte Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina steckt seit Wochen in der Sackgasse, wohl auch wegen des breiten Widerstandes der Öffentlichkeit gegen die Vorschläge der zwei Präsidenten, die seit Jahren als Verhandler fungieren.