Seenotretter für Sacharow-Menschenrechtspreis nominiert

Brüssel (APA/dpa) - Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten, sind im Rennen für den Sacharow-Preis. Das teilte das EU...

Brüssel (APA/dpa) - Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten, sind im Rennen für den Sacharow-Preis. Das teilte das EU-Parlament am Dienstag mit. In der engeren Auswahl für den Menschenrechtspreis sind demnach außerdem der in Russland inhaftierte ukrainische Filmemacher Oleg Senzow sowie der marokkanische Regierungskritiker Nasser Zefzafi.

Der Sacharow-Preis wird seit 1988 jährlich vom EU-Parlament verliehen. Er ehrt besonderes Engagement für Menschenrechte und Grundfreiheiten. Am 25. Oktober soll der diesjährige Preisträger bekanntgegeben werden. Die Kandidaten können von den EU-Abgeordneten vorgeschlagen werden. Die Chefs der Fraktionen einigen sich schließlich auf den Sieger. Im vergangenen Jahr wurde die venezolanische Opposition ausgezeichnet.

Zu den nun nominierten Hilfsorganisationen gehören SOS Méditerranée, Ärzte ohne Grenzen, Sea Watch und die Dresdner Organisation Mission Lifeline. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Flüchtlinge zu retten, die auf Booten versuchen, Europa zu erreichen. Die Arbeit der Retter im Mittelmeer ist allerdings mittlerweile stark erschwert: Ihre Schiffe mussten zuletzt immer wieder lange auf hoher See ausharren, bevor ihnen die Einfahrt in einen Hafen gewährt wurde.

Der ukrainische Regisseur Senzow war 2015 in einem international umstrittenen Prozess zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er fordert die Freilassung Dutzender ukrainischer Gefangener aus russischen Straflagern. Nasser Zefzafi ist Anführer einer Protestbewegung in Marokko, die gegen Korruption, Unterdrückung und Machtmissbrauch kämpft. Er wurde 2017 festgenommen und im Juni dieses Jahres zu 20 Jahren Haft verurteilt.