Grazer Pyramidenspiel-Prozess 3 - Staatsanwalt zerlegte Geständnis
Graz (APA) - Nachdem sich der Hauptangeklagte am Dienstag teilweise geständig gezeigt hatte, blieb davon nach der Befragung durch den Staats...
Graz (APA) - Nachdem sich der Hauptangeklagte am Dienstag teilweise geständig gezeigt hatte, blieb davon nach der Befragung durch den Staatsanwalt kaum etwas übrig. Der Weststeirer wollte weder für die Informationsveranstaltungen verantwortlich gewesen sein, noch hätte durch ihn jemand Schaden erlitten. Der Prozess wird am 23. Oktober mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt.
Der 52-Jährige wurde von mehreren Teilnehmern als „Chef des Unternehmens“ oder „Urvater“ bezeichnet. Er soll laufend Informationsveranstaltungen - auch bei sich zu Hause - abgehalten haben. Das hatte er zunächst zugegeben, doch bei Nachfrage durch Staatsanwalt Hansjörg Bacher blieb davon wenig übrig. Er wollte damit nichts zu tun haben, sein Auftritt in Deutschland bei einer Geldübergabe sei eine reine Gefälligkeit gewesen, weil der eigentliche Redner nicht gekommen sei.
Zur Sprache kam auch wieder einmal, dass den Mitspielern angeblich zugesichert worden sei, sie könnten jederzeit aussteigen und würden ihr Geld zurückbekommen. Dieses Versprechen hatte zu einer Anklage wegen Betrugs geführt. „Ich habe gesagt, wenn jemand durch mich einen Verlust hat, bekommt er sein Geld zurück“, relativierte der Beschuldigte seine Äußerung. Als der Ankläger wissen wollte, wie viele Personen durch ihn einen Schaden erlitten hätten, antwortete er: „Keiner.“
Das dürften die mehr als 200 Zeugen vermutlich anders sehen. Viele von ihnen fühlen sich vom Angeklagten persönlich geschädigt. Der Prozess wurde vertagt, er wird am 23. Oktober mit der Befragung der ersten Zeugen fortgesetzt.