70. Frankfurter Buchmesse eröffnet: Europa der vielen Identitäten
Frankfurt am Main (APA/dpa) - EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse ein Europa „der vielen Iden...
Frankfurt am Main (APA/dpa) - EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse ein Europa „der vielen Identitäten“ beschworen. Jeder könne zugleich Deutscher, Italiener und Europäer sein, sagte sie am Dienstag beim Eröffnungsfestakt. Niemand habe nur eine Identität: „Die Vielfalt ist Teil von uns.“
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) appellierte an die Buchmesse, zu einem „Manifest der Freiheit“ zu werden. Sie dürfe nicht nur ein Marktplatz sein, sondern müsse für Meinungs- und Lesefreiheit eintreten. Die weltweit größte Buchmesse hat im 70. Jahr ihres Bestehens die Menschenrechte in den Mittelpunkt gestellt. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde vor ebenfalls 70 Jahren verabschiedet.
Ehrengast 2018 ist Georgien. Das Gastland hat sich in seinem Pavillon auf sein Alleinstellungsmerkmal besonnen - sein einzigartiges Alphabet. Georgiens Ministerpräsident Mamuka Bakhtadze sagte bei der Eröffnung, Europa habe Georgien am stärksten geprägt, auch wenn sein Land an der Schnittstelle zu Asien liege: „Darauf sind wir stolz.“ Georgien sei ein modernes Land mit großem kulturellem Erbe. Im Kampf um die Menschenrechte stehe Georgien an der Seite Europas.
Am ersten Tag der fünftägigen weltgrößten Bücherschau wird morgen, Mittwoch, neben vielen Autoren auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet. Er eröffnet den „Frankfurt Pavilion“, einen neuen Veranstaltungsort auf dem Außengelände der Buchmesse. Danach will er mit der kroatischen Schriftstellerin Ivana Sajko und dem belgischen Autor Stefan Hertmans über die Verteidigung der Freiheit in „stürmischen Zeiten“ debattieren.
Die Buchmesse will zu ihrem 70-jährigen Bestehen das Thema Menschenrechte in diesem Jahr besonders in den Fokus rücken. Beim Veranstaltungsformat „Weltempfang“ geht es am Mittwoch um Pressefreiheit in Europa und die Lage in der Türkei. Kulturstaatsministerin Monika Grütters trifft die frisch gekürte Buchpreisträgerin Inger-Maria Mahlke. Auch Thilo Sarrazin will seinen umstrittenen Bestseller auf der Messe vorstellen.
Insgesamt präsentieren in Frankfurt in diesem Jahr rund 7500 Aussteller aus 110 Ländern ihre Produkte. Die Zahl der Anbieter ist im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Prozent gewachsen. Bis Freitag steht die Messe nur Fachbesuchern offen.