Haley vor Rücktritt mit Vorwürfen wegen teurer Geschenke konfrontiert
Washington (APA/AFP) - Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, hat sich kurz vor ihrer Rücktrittserklärung mit Vorwürfen wegen der Annahm...
Washington (APA/AFP) - Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, hat sich kurz vor ihrer Rücktrittserklärung mit Vorwürfen wegen der Annahme teurer Geschenke konfrontiert gesehen. Die Nichtregierungsorganisation CREW hatte am Montag den Generalinspektor des US-Außenministeriums zu Untersuchungen aufgefordert, ob Haley die Geschenke korrekt gemeldet habe.
Dabei ging es vor allem um Flüge in einem privaten Luxus-Jet. Haley soll deren Wert viel zu niedrig angegeben haben.
Haley hatte am Dienstag ihren Rücktritt zum Jahresende erklärt und diesen unerwarteten Schritt mit dem Wunsch nach einer Auszeit begründet. Es gab keinen Hinweis darauf, dass ihre Entscheidung in Zusammenhang mit der Annahme von Geschenken stehen könnte.
Die renommierte Gruppierung CREW (Citizens for Responsability and Ethics) setzt sich für Transparenz und gegen verdeckte Einflussnahme in Regierung und Verwaltung ein. In ihrem Brief an das Außenministerium bezeichnete sie Haleys Pflichtangaben gegenüber den Rechnungsbehörden als „ungenügend, um Bedenken hinsichtlich ihrer häufigen Annahme teurer Geschenke auszuräumen“.
So habe Haley im vergangenen Jahr mit ihrem Mann sieben Flüge in einem Luxus-Flugzeug unternommen, das Unternehmern in ihrem Heimatstaat South Carolina gehört. Sie habe diese geschenkten Flüge zwar gemeldet, deren Wert aber lediglich auf den Preis von Tickets für Linienflüge beziffert - den höchsten davon auf 1.066 Dollar (knapp 930 Euro).
CREW hingegen vermutet, dass diese Flüge zusammengenommen mehrere zehntausend Dollar Wert gewesen seien. Die Gruppierung wies zudem darauf hin, dass Haley vier Tickets für ein Basketballspiel der New Yorker Knicks im Wert von 19.588 Dollar angenommen habe. Dieses Geschenk stamme von einem Unternehmer im Gesundheitsbereich.
Wenige Stunden vor Haleys Rücktrittserklärung hatte sich auch der frühere Chef der Behörde für ethisches Regierungshandeln, Walter Shaub, zu Haleys Flügen geäußert. „Sie hat den Wert zu niedrig angegeben, und es ist immer noch nicht klar, ob Unternehmen oder Einzelpersonen die Kosten getragen haben“, twitterte Shaub. Er hatte die Behörde unter dem früheren Präsidenten Barack Obama geleitet.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA539 2018-10-09/19:54