Standort Tirol

Kitzbühel will den Skibus unter Strom setzen

© Angerer Harald

Erstmals ist in Kitzbühel ein E-Bus im Linienverkehr im Einsatz, vorerst lediglich im Testbetrieb, um die Praxistauglichkeit zu prüfen.

Von Harald Angerer

Kitzbühel –Bei der Bergbahn Kitzbühel ist man unter Strom. Nicht nur weil am kommenden Samstag der Skibetrieb am Resterkogel beginnt, sondern weil die Bergbahn erstmals gemeinsam mit der ÖBB-Postbus GmbH einen elektrisch betriebenen Linienbus zum Einsatz bringt. „Nachhaltigkeit hört bei uns nicht auf dem Berg auf, sondern geht im Tal weiter“, sagte Josef Burger, Vorstand der Bergbahn Kitzbühel, gestern bei der Präsentation des Busses in Kitzbühel.

Das Fahrzeug ist nun fünf Tage lang in Kitzbühel unterwegs, um die Praxistauglichkeit zu testen. Dabei fährt der Bus die Ringstrecke zwischen Hahnenkamm-Talstation und Hornbahn. „Das ist der erste Test, voraussichtlich Ende Jänner erfolgt ein weiterer Testlauf. Dann bei Volllast mit Skifahrern und bei kalten Temperaturen“, schildert Wolfram Gehri, Regionalmanager ÖBB-Postbus Region West. Die Reichweite beträgt laut Hersteller etwa 200 Kilometer, an einem Tag legt der Bus etwa 90 Kilometer zurück. Die Reichweite sollte also kein Problem sein, betont Gehri. Trotzdem gelte es für eine Umstellung auf E-Busse einige Anpassungen vorzunehmen. Etwa mit der Ladeinfrastruktur.

Solche Testläufe hätte es in Tirol schon mehrere gegeben, wie zum Beispiel derzeit auch in Lienz, wirklich im fixen Linienverkehr ist noch kein E-Bus unterwegs. Das dürfte an den Kosten liegen, denn ein E-Bus ist doppelt so teuer wie sein Diesel-Bruder. Dennoch will Burger auf die E-Mobilität setzen. „Der Test ist sicher kein Luftballon, den wir steigen und davonfliegen lassen“, betont Burger. Man werde an der Idee auf jeden Fall festhalten.

Seit Jahrzehnten sind die Bergbahnen und die ÖBB-Postbus GmbH Partner beim Skibus. In der Wintersaison nutzen nicht weniger als 800.000 Skigäste die insgesamt 30 Skibusse, diese legen dabei nicht weniger als 210.000 Kilometer zurück. Alleine an der Talstation der Hahnenkammbahn verzeichnet die Bergbahn 120 An- und Abfahrten täglich. „Für uns war es naheliegend, dass wir uns hier weiterentwickeln wollen“, sagt Burger. Mit den E-Bussen soll der Skibusverkehr umweltfreundlicher werden.

Die E-Mobilität sei im öffentlichen Bereich nicht mehr wegzudenken, betont auch Bürgermeister und Bergbahn-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Winkler. Auch für den Stadtbus gebe es bereits Überlegungen, diesen auf E-Busse umzustellen. „Die Reichweiten in Kitzbühel sind dafür prädestiniert“, betont Winkler. Auch die Fahrzeuge der Stadt würden derzeit auf E-Mobile umgestellt.

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