Umweltrat - Umweltschützer kontern Köstinger-Jubel
Wien (APA) - Die Einigung im EU-Umweltrat Dienstagnacht auf die CO2-Reduktion um 35 Prozent für Pkw und Vans bis 2030 (mit Ausnahmen) hat fü...
Wien (APA) - Die Einigung im EU-Umweltrat Dienstagnacht auf die CO2-Reduktion um 35 Prozent für Pkw und Vans bis 2030 (mit Ausnahmen) hat für unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zeigte sich erfreut über die Annahme des Kompromisses. „Das ist ein großer Tag für die österreichische Ratspräsidentschaft“, so Köstinger.
Lob kam auch von EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete: „Das ist der geschickten und umsichtigen Verhandlungsführung Österreichs zu verdanken, die ständig im Gespräch mit allen Mitgliedsstaaten geblieben ist und niemanden ausgeschlossen hat.“ Zustimmung kam auch von Österreichs Elektrizitätswirtschaft, die in der Elektromobilität einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele sieht. Aber auch noch Handlungsbedarf bei der Infrastruktur ortet, Stichwort Ladestellen.
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 kann den Jubel jedoch nicht nachvollziehen. „Der entscheidende Beschluss, die eigene Klimaambition in Einklang mit den Pariser Klimaschutzzielen zu bringen, fehlt aber“, so ihre Kritik. Und auch der VCÖ gibt sich nicht begeistert: „Die Blockadehaltung Deutschlands beim gestrigen EU-Umweltministerrat gegen eine wirksame Reduzierung der CO2-Grenzwerte für Neuwagen schadet der Umwelt und den Autofahrern.“
Für die NEOS ist die Einigung im Umweltrat „nicht ambitioniert genug“. „Es ist 5 nach 12! Wenn wir uns nicht jetzt klar zu einer mutigen Klima- und Umweltpolitik bekennen, dann wird es zu spät sein“, so Umweltsprecher Michael Bernhard. Die „Liste Pilz“ sprach heute von einem „faulen Kompromiss“.
WWF Österreich hätte sich ein strengeres Vorgehen von Köstinger gewünscht, die Umweltschützer sprechen von einem „Minimalkompromiss“.
( 1023-18, 88 x 90 mm)