Iran bedauert Auslieferung seines Diplomaten nach Belgien
Teheran/Wien (APA/dpa) - Der Iran hat die Auslieferung eines seiner Diplomaten von Deutschland nach Belgien „zutiefst“ bedauert. „Der Diplom...
Teheran/Wien (APA/dpa) - Der Iran hat die Auslieferung eines seiner Diplomaten von Deutschland nach Belgien „zutiefst“ bedauert. „Der Diplomat ist Opfer einer Verschwörung von Gruppen, die gegen die Verbesserung der Beziehungen des Irans zu Deutschland und anderen europäischen Staaten sind“, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Mittwoch.
Teheran werde den Fall bis zur endgültigen Aufklärung weiterhin intensiv verfolgen, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur ISNA.
Der in Wien akkreditierte Diplomat war Anfang Juli in Bayern unter Terrorverdacht festgenommen worden. Grundlage war ein europäischer Haftbefehl, den die belgischen Justiz beantragt hatte. Das Oberlandesgericht Bamberg hatte vergangene Woche einen entsprechenden Antrag für zulässig erklärt. Dem 46-Jährigen werden Spionage und Verabredung zum Mord vorgeworfen.
Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vereitelten Anschlags im Juni auf Exil-Iraner in Frankreich. Teheran hat dies mehrmals kategorisch dementiert.
Ein deutsches Gericht entschied, der Iraner könne sich nicht auf diplomatische Immunität berufen: Er habe sich auf einer mehrtägigen Urlaubsreise außerhalb Österreichs und nicht auf einer Reise zwischen Österreich und seinem Heimatland Iran befunden.