Neue Bücher - Aleida Assmann, Peter Henisch, Alois Brandstetter

Wien (APA) - „Menschenrechte und Menschenpflichten“: Überarbeitetes Buch der neuen Friedenspreisträgerin...

Wien (APA) - „Menschenrechte und Menschenpflichten“: Überarbeitetes Buch der neuen Friedenspreisträgerin

Am Sonntag erhalten die deutschen Kulturwissenschafter Aleida und Jan Assmann in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Aus diesem Anlass hat der Picus Verlag eine erweiterte Neuauflage von Aleida Assmanns im Vorjahr erschienenen und aus einer Wiener Vorlesung hervorgegangenen Band „Menschenrechte und Menschenpflichten“ herausgegeben. Dabei wird die vor 70 Jahren beschlossene Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zum Ausgangspunkt für eine Untersuchung heute gültiger „Menschenpflichten“ angesichts immer größerer Flüchtlingsbewegungen. Bei der Frage des künftigen fairen und respektvollen Zusammenlebens von Einheimischen und Zugewanderten werden auch Schlüsselbegriffe auf dem Weg von der „gerechten“ zur „anständigen“ Gesellschaft diskutiert: Höflichkeit und Sozialität, Anerkennung und Respekt, Empathie und Ähnlichkeit. (Aleida Assmann: „Menschenrechte und Menschenpflichten. Schlüsselbegriffe für eine humane Gesellschaft“, Picus Verlag, 192 Seiten, 22 Euro, ISBN: 978-3-7117-2072-6)

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„Das ist mein Fenster“: Fast alle Gedichte und Songs von Peter Henisch

Wenige Wochen nach seinem 75. Geburtstag, den Peter Henisch u.a. mit seinem neuen Roman „Siebeneinhalb Leben“ gefeiert hat, ist nun ein Band erschienen, der eine Lücke im großen Oeuvre-Katalog des Wiener Autors und Liedermachers schließt: „Das ist mein Fenster. Fast alle Gedichte und Songs“. „Ich muss nicht alle Gedichte von meinem 16. Lebensjahr bis zu meinem 75. Geburtstag dokumentieren. Es gibt auch Verzichtbares“, hatte Henisch den Untertitel begründet. Rund 280 Seiten Gedichte und noch mal 80 Seiten Songs sind es nun geworden. Schon in den ersten Fundstücken aus 1967/68 ist von Protesten gegen Autoritäten und Politikern die Rede, ein halbes Jahrhundert später heißt es in einem seiner bisher letzten Lieder: „Nächstenliebe? - Des rechnet si net / Solidarität? - Is obsolet / Mir san mir und mir san net bled / Mir san die, denen nix mehr / unter die Haut geht“. Als ein Herzstück seines Werks, das als „eine Art existenziellen und künstlerischen Begleitprotokolls, das sein umfangreiches Erzählwerk durchwebt“, analysiert Kurt Neumann in seinem profunden Nachwort „das poetische Flecht- und Triebwerk des Peter Henisch“. Ein chronologisches und ein alphabetisches Verzeichnis der Gedichte und Songs beschließen den Band. (Peter Henisch: „Das ist mein Fenster. Fast alle Gedichte und Songs“, Sonderzahl Verlag, 424 Seiten, 25 Euro, ISBN: 978 3 85449 518 5)

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„Lebenszeichen“: Betrachtungen und Beobachtungen von Alois Brandstetter

Am 5. Dezember wird der in Kärnten lebende oberösterreichische Autor Alois Brandstetter 80. Jahr für Jahr muss er eine beglaubigte „Lebensbescheinigung“ nach Deutschland schicken, um in den Genuss einer kleinen, ihm nach dreizehnjähriger Lehrtätigkeit an einer deutschen Universität zustehenden Pension zu kommen. Davon berichtet er zum Auftakt eines Bandes, der seinen Lesern ein „Lebenszeichen“ von ihm gibt. Es sind mit Rückgriffen auf allerlei Bildungsgut angestellte Betrachtungen zu Begebenheiten des Alltags, die Brandstetter glücklicher Weise nie allzu ernst nimmt. Ob es um Wutbürger und Frauenversteher, Aktiv- und Passivraucher, Lehrer und Spieler geht - immer findet er Möglichkeiten, seine Lebenszeichen auch zu Lesezeichen zu machen und reichlich Lektüreverweise (gerne auch auf seine eigenen Bücher) anzubringen. (Alois Brandstetter: „Lebenszeichen“, Residenz Verlag, 256 Seiten, 24 Euro, ISBN: 9783701717026, Präsentation am 25.10., 18 Uhr in der Alten Schmiede in Wien)