KMU-Barometer: Bester Geschäftsklimaindex in EU
Brüssel (APA) - Das KMU-Barometer hat für das zweite Halbjahr 2018 mit 81,7 Prozent den besten Geschäftsklimaindex für Klein- und Mittelunte...
Brüssel (APA) - Das KMU-Barometer hat für das zweite Halbjahr 2018 mit 81,7 Prozent den besten Geschäftsklimaindex für Klein- und Mittelunternehmen gebracht. Die Präsidentin des europäischen KMU-Verbandes Ulrike Rabmer-Koller wies am Donnerstag in Brüssel gleichzeitig auf den immer stärker werden Arbeitskräftemangel hin, der zum Hauptproblem für die Unternehmen geworden sei.
Zum Brexit merkte Rabmer-Koller an, sie hoffe auf ein Ergebnis, denn ein „No deal“ wäre ein „Worst-case-Szenario“. Doch gebe es „große Wahrscheinlichkeit“ für ein Brexit-Abkommen. Bis zum EU-Gipfel, der Mittwochabend nächste Woche beginnt, zeigt sie sich allerdings skeptisch, dass dabei schon das finale Ergebnis vorliegen könnte. Es könnten dann 95 Prozent abgeschlossen sein, „aber im November“ beim angesetzten Sonder-Brexit-Gipfel hoffe sie, dass alles unter Dach und Fach sein wird. Ob ihr ein „no deal“ oder ein „cherry picking“ für die Briten lieber sei? - Rabmer-Koller meinte dazu, es sollte in der Mitte angesiedelt sein.
Ein „no deal“ wäre für die KMU das schrecklichste Szenario. Vor allem was dann die Organisation betreffe, seien die kleinen im Nachteil gegenüber den großen Unternehmen. Dazu komme die Unsicherheit im Handelsbereich. Trotzdem werde man sich auf alle Eventualitäten vorbereiten.
Angesichts des Mangels an Arbeitskräften für KMU schlug Rabmer-Koller eine Image-Kampagne vor. Österreich liege mit seinem dualen Ausbildungssystem im EU-Vergleich sehr gut. Doch herrsche generell der Eindruck, dass eine Lehre nicht so viel Wert sei wie ein Schulabschluss mit Matura und Zugang zur Universität. Hier sollte man offensiv vorgehen und klarstellen, dass nach der Lehre ein Meister den Hochschulzugang habe.
Auf die Lage in Österreich angesprochen, wo Asylwerber trotz fertiger Ausbildung abgeschoben werden sollen, sagte Rabmer-Koller, sie wünsche sich, dass das nicht der Fall sein werde.“Für die jetzt im Land in Ausbildung Befindlichen plädiere ich dafür, dass sie auch wirklich bleiben“. Außerdem „brauchen wir gut ausgebildete Arbeitskräfte von außerhalb“ der EU. Der Mangel in dem Bereich müsse beseitigt werden.
Zum KMU-Barometer merkte sie an, dass es beim Geschäftsklimaindex Unterschiede nach den Ländergruppen gebe. Die nördlichen und zentralen EU-Länder hätten ihren Wert gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 von 83,2 auf 83,7 verbessern können, während die südlichen Staaten von 77,7 auf 76,9 Prozent zurückgingen.